HomeForumLeben mit EGemäldeDemenz....Heimwahl16 Regeln bei DemenzImpfressum


StartseiteNeueste BilderSuchenLexikonAnmeldenLogin



Teilen
 

 Niemand weiß weiter

Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach unten 
Gehe zu Seite : 1, 2, 3  Weiter
AutorNachricht
chiara
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
chiara

Anzahl der Beiträge :
120
Alter :
60
Ort :
Mainz
Anmeldedatum :
08.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyMo 18 Mai 2009, 22:54    © chiara
Eine Antwort erstellen

Hallo

ich hab jetzt mal einen neuen Thread aufgemacht - so langsam aber sicher ist jeder - auch Ärzte - überfordert und niemand weiß weiter.

Wie ich schilderte, ist sie seit einiger Zeit jetzt in der Psychiatrie. Dort sollte zunächst versucht werden, sie etwas zu stabilisieren und aufzubauen, um sie dann medikamentös evtl. neu einzustellen. Sicher ist, dass sie ohne jegliche medikamente nur noch "dahinvegetiert" und sich wirklich allem verweigert.

Mehrmals wurde nun erfolglos versucht, ihr für ihre notwenidge Stabilisierung einen Zugang zu legen. Jedes Mal riss sie ihn nach kurzer Zeit oder direkt nach der Legung wieder heraus. Mittlerweile reagiert sie mit Schreiein, sogar Aggressivität, wenn auch nur ein Arzt an ihr Bett kommt.

Sie verweigert jetzt fast völlig jegliche Nahrung, seit Samstag hat sie ein einziges Brot gegessen, in Wüfel geschnitten. Immer wieder versuchen die Pfleger, auch wir, ihr irgendetwas - egal was! - an Nahrung "einzuflößen" - nichts hilft.

Auch die Ärzte sind mittlerweile ratlos - einerseits braucht sie dringend eine Stabilisierung, damit sie wieder etwas munterer wird, andererseits will man sie auch gegen ihren Willen zu nichts zwingen oder sie gar fixieren.
Einerseits sagen die Ärzte, sie hat sich aufgegeben, andererseits sind sie trotzdem immer wieder auch der Auffassung, dass das "nur" an der schweren Depression liegt, die sie wohl derzeit hat.

Die aber könnte sie eben nur mit eigenem Willen und evtl. der Hilfe von Midikamenten "besiegen" - und das lässt sie nicht zu.

Was kann man denn nur tun? Sie einfach sozusagen "ihrem Schicksal" überlassen und abwarten, was passiert? Sie gegen ihren Willen fixieren, fixiert lassen, um sie neu einzustellen und zu stabilisieren?
Auch füttern funktioniert ja nicht - und auch da gibt es einerseits die Auffassung, dass sie immer weiter "nach unten fällt", je weniger man von ihr selbst "verlangt" und dann wohl nie mehr den Weg zurück findet - andererseits ist das echt heftig, wenn jemand nun schon seit Wochen fast nichts mehr isst, über 20kg abgenommen hat und mittlerweile nur noch die Hälfte von dem ist, was sie mal war.

Ich bin ziemlich sicher, wäre sie nicht stark übergewichtig gewesen, sondern schlank, wäre sie bereits längst in ein Koma oder so etwas gefallen, da der Körper viel zu geschwächt ist.

Mir geht das dermaßen an die Substanz, dass ich jetzt schon die zweite Woche krankgeschrieben bin, weil ich einfach nicht schaffe, mich davon abzugrenzen.

Anja
Nach oben Nach unten
sylvia
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
sylvia

Situation bezieht sich auf Situation bezieht sich auf :
Niemand weiß weiter Flag_g10
Anzahl der Beiträge :
7347
Ort :
in der Heide
Anmeldedatum :
14.11.08

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDi 19 Mai 2009, 07:54    © sylvia
Eine Antwort erstellen

Liebe Anja,
ich kann Dich da gut verstehen. Ich denke mal, sie möchte nicht mehr, nur noch ihre Ruhe und Frieden.

Mein Papa hat die letzten Tage auch nichts mehr gegessen und getrunken, er war schlank. Doch wie sich dann der Körper verändert ist dramatisch. Aber eine Sonde lehnten wir ab. So hat es gott sei dank nur 5 Tage gedauert.

Weiterhin viel Kraft und Stärke und versuch einfach mal an etwas schönes zu denken.

LG Sylvia








Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu  viel Zeit, die wir nicht nutzen.


Nach oben Nach unten
Admin
Administrator
Administrator
Admin

Situation bezieht sich auf Situation bezieht sich auf :
Niemand weiß weiter Flagge10
Anzahl der Beiträge :
10307
Ort :
Schweiz/Schweden
Anmeldedatum :
14.11.07

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDi 19 Mai 2009, 10:14    © Admin
Eine Antwort erstellen

Liebe Anja

Ich sehe es genauso wie Sylvia schrieb: Auch ich denke das deine Mutter nicht mehr möchte, als ihre Ruhe und ihren Frieden.

Es kommt ein Punkt, wo der Körper anfängt sich schrittweise auf das sterben vorzubereiten. Spätestens da müssen sich Angehörige damit auseinander setzen, ob man jemanden gehen lassen möchte, oder dies mit allen Mitteln verhindern.....

Was ich jetzt schreibe, sind einfach nur meine Gedanken dazu:
Bei jemandem mit Demenz im fortgeschrittenen Stadium, noch eine Magensonde zu setzen und die Person zu fixieren, damit sie nicht den Zugang heraus reissen kann, ist (nach meiner Meinung) eine schwerwiegende Freiheitsberaubung. Auch wenn dies mit der Absicht einer Stabilisierung geschieht, so ist es trotzdem sehr Fragwürdig wieweit dadurch wirklich wieder an Lebensqualität gewonnen werden kann - oder wieweit nur der Sterbeprozess verlängert wird. Es gibt einen Grund warum jemand nicht mehr essen mag - und das hat nicht nur mit Schluckproblemen zu tun. Der Hunger ist weg, der Durst ist weg, weil der Körper auch nicht mehr wirklich zu verdauen vermag.....Das was von Gesunden oft als vor sich hin vegetieren bezeichnet wird, ist ab einem gewissen Punkt für den Betroffenen jedoch das Humanste. Einfach weil dadurch der Sterbeprozess nicht 100% voll bewusst erlebt und durchgelebt werden muss.

Auch wir hatten uns bei Erik gegen eine Magensonde entschieden. Die Zeiten wo er mit einem entspannten Gesicht vor sich hin schlummern konnte, wusste ich das er für den Moment nicht leidet und das hatte mich gleichzeitig auch getröstet.

Ich wünsche dir viel Kraft und ja, auch wenn es in der Situation wo du dich jetzt befindest sehr schwer ist, so tut manchmal auch eine "Zwangsablenkung" gut.

Sei ganz lieb Gegrüsst mit vielen lieben Gedanken

Ursula






Liebe Grüsse
Niemand weiß weiter Ursula 

"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden."
Nach oben Nach unten
http://www.demenzforum.ch
chiara
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
chiara

Anzahl der Beiträge :
120
Alter :
60
Ort :
Mainz
Anmeldedatum :
08.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptySa 23 Mai 2009, 13:19    © chiara
Eine Antwort erstellen

Ich denke genauso wie du, Ursula!
Meine Mutter wäre körperlich durchaus in der Lage, selbständig zu trinken und zu essen - und ich denke da auch irgendwie, wenn sie es wirklich wollen würde, dann würde ihr diese Kraft und dieser Wille gegeben.....

Ich glaube allerdings weniger, dass Hunger und Durst weg sind - klar, wenn man zu schwach ist, hören auch diese Bedürfnisse auf - aber mein Gedanke geht eher in die richtung, dass sie so nicht weiterleben will.

Ich glaube, sie hat jetzt realisiert, dass sie aus diesem Heim nicht mehr nach Hause kommen und ihre restliches Leben dort verbringen muss. Und auch, dass sie immer weniger weiß und dazu in der Lage ist.
Das kann sie nicht ertragen.

Liebe grüße
Anja
Nach oben Nach unten
Babs2105
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
Babs2105

Anzahl der Beiträge :
738
Alter :
60
Ort :
Petershagen NRW
Anmeldedatum :
19.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptySa 23 Mai 2009, 16:22    © Babs2105
Eine Antwort erstellen

Liebe Anja,
hast Du meinen Beitrag über meine S.Mutter gelesen ?
Sie vertsarb am 08.05.
Was Du hier schreibst kenne ich allzu gut. Das selbse habe ich hinter mir.
Wir hatten den Vorteil ( nun ja klingt schlimm), daß S.Mutter eine Patientenverfügung hatte.
Als sie vom KH entlassen wurde, hatte ich eh schon das Gefühl, sie wird zu Sterben nach Hause geschickt.
Was sich dann auch nach nur drei Wochen bewahrheitete.
Ich habe ihr immer ihre MAhlzeiten und immer wieder Kleinigkeiten zwischendurch gegeben, wenn sie nicht wollte, liess es es bleiben.
Die letzten drei Tage aß sie so gut wie gar nicht mehr, sie verschloß einfach ihren Mund und Schluß.

Auch ich denke, Deine Mutter hat aufgegeben und will so nicht mehr weiter leben.
Wir wissen noch so wenig über die schreckliche Krankheit. Was sich trotzallem in den Köpfen dieser Menschen noch verbirgt werden wir wohl nie erfahren.
Ich habe sie in Würde sterben lassen. Die Familie war auch hier und hat Abschied genommen.
Für uns und für sie war es eine Erlösung.
So möchte ich auch nicht leben !!!






_________________________________________________

" Für die Menschen, die regelmäßig ein Gebet sprechen,
ist es das beste und einfachste aller Beruhigungsmittel "
_________________

" Die wahre Lebensweisheit besteht darin,
im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen "
Nach oben Nach unten
chiara
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
chiara

Anzahl der Beiträge :
120
Alter :
60
Ort :
Mainz
Anmeldedatum :
08.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptySa 23 Mai 2009, 17:54    © chiara
Eine Antwort erstellen

Hallo Babs

ja, die meisten Beiträge von dir hab ich verfolgt - nur der Beitrag über das Sterben deiner SM konnte ich nicht lesen, das ging mir zu nahe....

Ich sehe es schon genauso, hab ich ja auch versucht, zu schreiben - was mich aber immer wundert:
Warum ist es dann so, dass sie immer dann, wenn sich ein Besuch verabschiedet, sofort aufspringt, mit ihrem Rollwagen hinterher fährt, plötzlich wieder "voll da zu sein scheint", bettelt, fleht, weint, ja sogar schreit, man solle doch bitte bleiben, sie nicht verlassen?

Weißt du - ich find es wunerbar, wenn man es schafft, die Demenz-Kranken zuhause zu pflegen. Allerdings ist es wirklich, wirklich so, dass wir alle dabei seelisch kaputtgehen würden - und dieses Wissen, wir schaffen es nicht (ich habe ja noch 3 Geschiwster, die sich ebenfalls kümmern und meinen Vater, der aber jetzt gehbehindert und fast 81 ist) - aber Mutter geht offensichtlich an diesem Wissen zugrunde, jetz im Heim zu leben, nie mehr nach Hause zu können, ist noch unerträglicher.

Es macht mir immer und immer wieder ein derart schlechtes Gewissen, wenn ich das hier lese, auch wenn immer wieder gesagt wird, dass man auf sich selbst achten soll und muss und danach entscheiden muss.

Liebe Grüße
Anja
Nach oben Nach unten
sylvia
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
sylvia

Situation bezieht sich auf Situation bezieht sich auf :
Niemand weiß weiter Flag_g10
Anzahl der Beiträge :
7347
Ort :
in der Heide
Anmeldedatum :
14.11.08

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptySa 23 Mai 2009, 18:19    © sylvia
Eine Antwort erstellen

Liebe Anja,
wir können alle nicht aus unserer Haut. Wir selber sollten auf uns achten, weil wir nur eine Gesundheit haben.

Es ist nicht jedem gegeben seinen Angehörigen daheim zu pflegen. Da muß man sich keine Vorwürfe machen. Ich tat es nie. Ich wußte mein Papa ist dort gut umsorgt. Daheim wäre ich vielleicht gestürzt. Auch ein Pflegedienst kann nicht immer da sein und auch sie arbeiten nur und oft nicht so, wie man es sich für seinen Angehörigen wünscht.

LG Sylvia








Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu  viel Zeit, die wir nicht nutzen.


Nach oben Nach unten
Babs2105
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
Babs2105

Anzahl der Beiträge :
738
Alter :
60
Ort :
Petershagen NRW
Anmeldedatum :
19.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDi 26 Mai 2009, 17:41    © Babs2105
Eine Antwort erstellen

Liebe Anja flower ,
mach Dir um Gottes Willen keine Vorwürfe. Du kannst es nicht und Punkt.
Du mußt Prioritäten setzen und Deine Gesundheit geht vor.
Wenn Du weiterhin Dich so fertig macht wirst auch Du noch krank.
Deiner Mutter geht es ganz sicher nicht schlecht in diesem Heim.
ALs es Schw.Mutter noch einigermassen gut ging, wollte sie auch jedes Mal mit mir aus dem KH wieder nach Hause. Sie erzählte mir, sie bekommt nichts zum Essen, nichts zum Trinken und beim Waschen oder Anziehen wird ihr auch nicht geholfen. Was absolut nicht stimmte.
Die Schwstern erzählten mit, wenn keiner von uns da ist ist sie sehr umgänglich und alles was sie noch alleine machen kann, hat sie auch gemacht.
Einmal kam ich ganz überaschend hin, als es Abendbort gab. Sie saß da und aß ihr Esen ganz alleine. Kaum hat sie mich erblickt, wollte sie dass ich sie füttere, das strängt sie so sehr an.
Ich weiß es ist sehr hart, sie dort zurück zulassen, aber glaub mir, es geht ihr sicher gut.
Da Du nun wirklich nicht die Kraft und die Möglichkeit sie zu pflegen hast, ist es nur verstädlich, dass sie im Heim bleiben muß.
Ausserdem bist Du nicht die Alleinverantwortliche ! Mit Deinen Geschwistern seit Ihr doch schon 4.
Also buckel Dir nicht so schweres Kreuz auf und denke auch an Dich !!!






_________________________________________________

" Für die Menschen, die regelmäßig ein Gebet sprechen,
ist es das beste und einfachste aller Beruhigungsmittel "
_________________

" Die wahre Lebensweisheit besteht darin,
im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen "
Nach oben Nach unten
sylvia
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
sylvia

Situation bezieht sich auf Situation bezieht sich auf :
Niemand weiß weiter Flag_g10
Anzahl der Beiträge :
7347
Ort :
in der Heide
Anmeldedatum :
14.11.08

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDi 26 Mai 2009, 17:48    © sylvia
Eine Antwort erstellen

Kann mich den Worten von Babs nur anschließen.

Auch ein kleines Beispiel, wenn ich meinem Papa stützte beim gehen, machte er sich ganz schwer. Sonst konnte er allein gehen.

LG Sylvia








Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu  viel Zeit, die wir nicht nutzen.


Nach oben Nach unten
chiara
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
chiara

Anzahl der Beiträge :
120
Alter :
60
Ort :
Mainz
Anmeldedatum :
08.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDi 26 Mai 2009, 17:59    © chiara
Eine Antwort erstellen

Hallo

das ist lieb von Euch - ich weiß es ja im Prinzip selbst....

Allerdings muss ich leider in einem widersprechen: Es geht ihr leider ja in diesem Heim NICHT gut - die Pflegekräfte tun wirklich ihr Bestes, aber es geht ihr dort sehr schlecht und sie leidet unglaublich.
Darüber haben die Pflegekräfte auch schon mehrmals mit allen gesprochen - aber es gibt leider keine andere Lösung - doch genau DAS macht es ja so schlimm und deshalb kommen bei jedem von uns diese Vorwürfe hoch.....aber es schafft keiner, sie aufzunehmen....

Meine Schwester ist ebenfalls psychisch sehr instabil, mein Bruder hatte im letzten Jahr zwei schwere Herzinfarkte, hat immer wieder Bandscheibenvorfälle, die wegen seinem schwachen Herz nicht operiert werden können....auch mein Vater leidet sehr, aber weiß ganz genau, dass meine Mutter inzwischen so krank ist, dass das keiner mehr über längere Zeit schaffen würde.

Ich weiß auch nicht, aber wenn selbst die Pflegekräfte doch sagen, dass sie mit ihr nicht mehr weiter wissen, als alles in ihrer Macht Stehende zu tun - sie aber sich einfach nicht - bitte das Wort nicht übelnehmen! - "anpassen" kann.....

Trotzdem lieben Dank für Euere Worte!
Anja

Liebe Grüße
Anja
Nach oben Nach unten
Babs2105
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
Babs2105

Anzahl der Beiträge :
738
Alter :
60
Ort :
Petershagen NRW
Anmeldedatum :
19.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDi 26 Mai 2009, 18:13    © Babs2105
Eine Antwort erstellen

Ich würde an Deiner Stelle mal ganz dringend mir dem Behandlnden Arzt sprechen.
Vielleicht braucht sie auch andere Medikamente. Mein S.Mutter mußte drei Mal neu "eingestellt" werden.
Ansonsten vielleich ein anderes Heim.
Aber ich weiß, das ist gar nicht so einfach.






_________________________________________________

" Für die Menschen, die regelmäßig ein Gebet sprechen,
ist es das beste und einfachste aller Beruhigungsmittel "
_________________

" Die wahre Lebensweisheit besteht darin,
im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen "
Nach oben Nach unten
chiara
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
chiara

Anzahl der Beiträge :
120
Alter :
60
Ort :
Mainz
Anmeldedatum :
08.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDi 26 Mai 2009, 18:18    © chiara
Eine Antwort erstellen

Hallo Babs

hast du meinen ersten Beitrag hier auf der Seite nicht gelesen? Dort steht alles drin. Es IST bereits alles versucht worden und derzeit ist sie in der Psychiatrie.Mittlerweile weigert sie sich bereits, Ärzte oder gar Infusionen zuzulassen, schreit und "schlägt" um sich.

Liebe Grüße
Anja
Nach oben Nach unten
chiara
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
chiara

Anzahl der Beiträge :
120
Alter :
60
Ort :
Mainz
Anmeldedatum :
08.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDi 26 Mai 2009, 18:43    © chiara
Eine Antwort erstellen

Hab noch vergessen: Sie ist bereits mehrere Mal neu eingestellt worden - das erste Mal ging es ihr wesentlich besser, aber leider wurde sie komplett manisch.
Momentan ist sie ohne Medikamente - das, was ich sagen wollte, ist, dass ich denke, dass eben ihr jetziger Zustand auf die Heimeinweisung zurückzuführen ist - und dafür gibt es leider keine andere Lösung.....
Nach oben Nach unten
Babs2105
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
Babs2105

Anzahl der Beiträge :
738
Alter :
60
Ort :
Petershagen NRW
Anmeldedatum :
19.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDi 26 Mai 2009, 23:19    © Babs2105
Eine Antwort erstellen

Ja, doch Anja. Ich habe Deinen Bericht gelesen. Aber wenn man immer wieder mal einen neuen Beitrag liest und schreibt. Schreibt man meistens auf den letzten Eintrag.
Sorry Anja. Manchmal lese ich dann den Ersten nicht nochmal.
Das ist wirklich eine Zwickmühle n der Ihr alle steckt.
Würde Dir sehr gern ein paar positive Ratschläge geben, aber auch mir fällt absolut nichts mehr ein.
Ich wünche Dir vom Herzen, dass sich Eure Lage zum Guten wendet.
Bei den Demenzkranken kann sich der Zustand sehr oft verändern. Ich hoffe, daß sie bald etwas ruhiger wird.






_________________________________________________

" Für die Menschen, die regelmäßig ein Gebet sprechen,
ist es das beste und einfachste aller Beruhigungsmittel "
_________________

" Die wahre Lebensweisheit besteht darin,
im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen "
Nach oben Nach unten
chiara
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
chiara

Anzahl der Beiträge :
120
Alter :
60
Ort :
Mainz
Anmeldedatum :
08.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyMi 27 Mai 2009, 17:36    © chiara
Eine Antwort erstellen

Hallo

mach dir keine Gedanken, Babs - das ist mir auch immer wieder passiert - man kan einfach nicht ALLES im Kopf haben! Smile

@alle:

Jetzt benötige ich doch mal dringend Eure "geschulte" Hilfe:
Meine Mutter wurde jetzt aus der Psychiatrie entlassen - auch dort weiß man nicht weiter, wie das jetzt medikamentös und ob überhaupt versucht wurde, weiß ich nicht.
eines aber: Meine Mutter wurde jetzt als "schwer verhaltensuaffällig" von den Psychiatern dort eingestuft. Sie schreit, bittet alle 5 Min. um Schmerztabletten, obwohl sie 3mal am Tag welche erhält (auch versch. wurden ausprobiert), ruft teilweise um Hilfe, wenn niemand sofort kommt, schreit manchmal so, dass alle Schwestern "zusammenliefen", weil sie dachten, sie sei in großer Gefahr. Teilweise ist sie aggressiv und fast immer gereizt, beschwert sich über alles sehr "böse", usw.

Sie wird zwar normalerweise nicht gewalttätig, aber eben sehr "auffällig". Sie wurde jetzt in ihr Heim zurückgebracht - aber dort sieht man sich außerstande, sie weiterhin zu betreuen, da sie praktisch 24 Std. rund um die Uhr-Betreuung "bräuchte.".

Man will sie jetzt nach Alzey in die Psychiatrische Klinik, in eine Abteilung für unheilbar Psychisch Kranke überstellen - das aber ist wirklich nicht "der passende Ort" für meine Mutter! Mit Sicherheit - das weiß ich von anderen, die dort schon waren - wird sie dort einfach "sediert" - und Ende.....

Ich such mich hier im Internet schon "dumm und dämlich" - aber bisher habe ich keinerlei Einrichtung in Mainz und Ungebung gefunden, die sich mit dieser Verhaltensproblematik befasst und betreut.

Könnt Ihr mir weiterhelfen?

Anja
Nach oben Nach unten
Admin
Administrator
Administrator
Admin

Situation bezieht sich auf Situation bezieht sich auf :
Niemand weiß weiter Flagge10
Anzahl der Beiträge :
10307
Ort :
Schweiz/Schweden
Anmeldedatum :
14.11.07

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptySa 30 Mai 2009, 08:05    © Admin
Eine Antwort erstellen

Liebe Anja

Deine Mutter gehört zu den schweren Fällen Demenzkranker die spezielle Aufmerksamkeit brauchen.

24 Std. Betreuung wird wohl nicht möglich sein, aber
trotzdem frage ich mich, ob es nicht für alle etwas einfacher werden könnte,
wenn z.B tagsüber deine Mutter ihre Zeit in Räumen verbringt wo sie nie alleine
sein müsste. Ob Aufenthaltsraum, Küche oder Büro spielt dabei für sie vermutlich
kaum eine Rolle - hauptsache sie ist möglichst nie alleine. Die Frage ist
einfach wieweit das Personal da flexibel sein kann/will.

Wenn deine Mutter alle 5 Min. nach Schmerzmittel ruft,
so geht es entweder darum Aufmerksamkeit einzufordern, oder die
Schmerzmitteldosierung die sie bekommt ist für ihre Schmerzen zu schwach, oder
sie spricht darauf nicht an.....Falls es aber nur um Aufmerksamkeit geht, könnte
ihr z.B immer wieder mal eine kleine Pastille (z.B TicTac) gegeben werden, um
deiner Mutter das Gefühl zu geben ernst genommen zu werden.

Da deine Mutter aber als "schwer verhaltensauffällig"
eingestuft ist, kann natürlich das Heim auch die weitere Betreuung in andere
Hände übergeben. Nur was mir persönlich dabei ebenfallst sauer aufstösst ist die
Tatsache das deine Mutter in einer Psychiatrie für unheilbar Psychisch Kranke
"verwahrt" werden soll. Schliesslich hat das meiste am verhalten deiner Mutter
mit ihrer Demenz zu tun und weniger mit reiner psychischer
Krankheit.

Wenn du dich schon fusslig gesucht hast um etwas
passendes für sie in Mainz und Umgebung zu finden, fürchte ich das es auch für
uns hier unmöglich sein wird. Den einzigen Rat den ich geben könnte, wäre mit
einer Demenz-Alzheimer Vereinigung in deiner nächsten Umgebung mal Kontakt aufzunehmen.
Ich hoffe einfach, das sie örtliche Informationen haben, von denen wir hier
nichts wissen können. Solche schwierige Formen der Demenz, wie sie deine Mutter hat, kommen zwar nicht so häufig vor, aber sie ist dennoch kein Einzelfall.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen und hoffe das sich
wirklich was passenderes für deine Mutter finden lässt.

Sei ganz lieb gegrüsst und viel Kraft wünscht dir

Ursula






Liebe Grüsse
Niemand weiß weiter Ursula 

"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden."
Nach oben Nach unten
http://www.demenzforum.ch
chiara
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
chiara

Anzahl der Beiträge :
120
Alter :
60
Ort :
Mainz
Anmeldedatum :
08.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptySa 30 Mai 2009, 12:51    © chiara
Eine Antwort erstellen

Hallo Ursula

das Problem dabei ist, dass sie nicht aus ihrem Zimmer heraus will - sie möchte im Bett liegen bleiben und ist durch nichts dazu zu bewegen, aufzustehen. Wenn man sie "zwingt", lässt sie sich fallen oder weint und ruft so lange, bis man sie wieder ins Bett bringt......

Mit den Schmerzmitteln ist es ja so, dass sie - als es ihr zeitweise recht gut ging - überhaupt nicht mehr danach verlangt und auch keinerlei mehr erhalten hat.
Ich gehe eher davon aus, dass es psychosomatische Schmerzen sind - ich kenne das aus eigener Erfahrung sehr gut, WAS die psyche alles ausrichten kann! Und das ist eben dann die Crux: Sie hat ja definitiv Schmerzen, aber es liegt keine organ. Ursache vor - also schreit sie nach Tabletten - diese aber können NUR dann helfen, WENN die Ursache organ. Natur ist - gegen psychosom. Schmerzen hilft kein Schmerzmittel der Welt!
Also könnte sie höchstwahrschenlich sogar mit hochdosiertem Morphium behandelt werden - und würde trotzdem weiter nach Tabletten verlangen.

Das mit den "Placebos" hab ich auch bereits vorgeschlagen, wird auch teilweise so durchgeführt - trotzdem verlangt sie weiterhin danach, weil die Schmerzen ja nicht weggehen....also ein Teufelskreis....

Genau die Gedanken wegen der "VErwahrung" in der Psychiatrie wie du, hab ich eben auch! Sie ist ja nicht psychisch krank - es ist ihre Demenz! Und es ist einfach traurig, dass da nicht andere Möglichkeiten geschaffen werden können, um ihr zu helfen!

Bisher haben wir noch nichts herausgefunden, wie das weitergehen kann - auch die Organisationen, mit denen wir uns in Verbindung gesetzt haben, konnten bisher nicht weiterhelfen.
Trotzdem allerdings find ich es halt - wie gesagt - einfach traurig, dann lapidar zu sagen, wir stecken diesen Menschen in die Psychiatrie-dann stört er nicht mehr und ist "weg vom Fenster"......

Liebe Grüße und vielen Dank für deine Antwort!

Anja
Nach oben Nach unten
chiara
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
chiara

Anzahl der Beiträge :
120
Alter :
60
Ort :
Mainz
Anmeldedatum :
08.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDo 02 Jul 2009, 08:28    © chiara
Eine Antwort erstellen

hab ja schon lange nichts mehr über dieses Thema geschrieben, aber nachdem
ich jetzt wieder zu Besuch war und auch mit meinem Vater geredet habe, möchte
ich doch mal reden.....

Bei meiner Mutter wird es leider immer schlimmer. Immer noch ist sie in der
Psychiatrie, hat jetzt eine Lungenentzündung überstanden, ist aber wohl
inzwischen zu einem Schwerstpflegefall geworden.
Der Schluckreflex ist vollständig weg, sie wird über eine Nasensonde
ernährt, aber immer wieder wird auch versucht, sie zumindest flüssig zu
ernähren. Sie kann - wenn überhaupt - nur noch stark pürierte Nahrung aus einer
Schnabeltasse zu sich nehmen, bei allem anderen kann sie es nicht schlucken.


Ihre Hände und Füße sind seit einiger Zeit "krallenartig" verkrampft, sie
erhält zwar Physiotherapie, aber es gelingt nicht, die Finger oder Zehen wieder
in den "Normalzustand" zu bringen.

Mittlerweile hat sie ein Spezialbett, muss auch in einem speziell
eingerichteten Zimmer untergebracht werden.
Gestern haben die Ärzte meinen Vater nun tatsächlich um die Entscheidung
gebeten, eine Magensonde zu legen. Die behandelnde Ärztin meinte, dass sie
ansonsten - so merkwürdig das auch klingt - "körperlich sehr stabil und kräftig"
sei, also nicht damit zu rechnen, dass sie in Bälde sterben würde. Sie meinte
ebenfalls, dass der Zustand meiner Mutter möglicherweise noch über Jahre
anhalten könnte und eine Ernährungssonde also durchaus "sinnvoll" sei....

Sie wird wohl in dieser Woche für eine kurze Weile zurück ins Heim kommen,
dann aber nicht in ihr Zimmer, sondern in die Abteilung für Schwerstpflegefälle
- mit der Option, sie so bald wie möglich in eine spezielle Einrichtung, sprich,
die psychiatrische Klinik in Alzey, verlegt werden.

Er wollte gestern abend das Ganze mit meinem Bruder, der ja alle
Vollmachten hat, besprechen, wie weiter vorzugehen ist und welche Möglichkeiten
noch bleiben könnten.

Es macht mich zwar weiterhin betroffen, aber offenbar wirft mich diese
Nachricht nicht mehr derart um, wie vor einiger Zeit.

Trotzdem, irgenwie kann ich das alles nicht so nachvollziehen und weiß nicht so genau, wie damit umzugehen, wenn das tatsächlich noch jahrelang so weitergeht.....

Gruß
Anja
Nach oben Nach unten
sylvia
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
sylvia

Situation bezieht sich auf Situation bezieht sich auf :
Niemand weiß weiter Flag_g10
Anzahl der Beiträge :
7347
Ort :
in der Heide
Anmeldedatum :
14.11.08

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDo 02 Jul 2009, 12:43    © sylvia
Eine Antwort erstellen

Liebe Anja,
ja, es ist keine leichte Entscheidung. Als sie noch was sagen konnte, wäre sie da mit einer Magensonde einverstanden gewesen?

Mein Papa hat mir gleich gesagt, als wir uns wiedersahen, sowas lehnt er ab und diesem Wunsch hab ich entsprochen. Finde das ist kein Leben mehr, nur eine erhaltende Maßnahme.

Viel Kraft.

LG Sylvia








Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu  viel Zeit, die wir nicht nutzen.


Nach oben Nach unten
Admin
Administrator
Administrator
Admin

Situation bezieht sich auf Situation bezieht sich auf :
Niemand weiß weiter Flagge10
Anzahl der Beiträge :
10307
Ort :
Schweiz/Schweden
Anmeldedatum :
14.11.07

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDo 02 Jul 2009, 13:56    © Admin
Eine Antwort erstellen

Liebe Anja

Das thema Magensonde ist ein ganz schwieriges Thema. Meine Meinung dazu muss auch nicht allgemeingültig sein. Ich kann dir/euch die schwere Entscheidung auch nicht abnehmen. Ich kann dir dazu nur meine Gedanken schreiben und das wie wir es erlebt haben.

Wenn du in die Augen deiner Mutter schaust ist dort noch ein glänzen vorhanden? Ich frage das, weil man bei den meisten Menschen sieht wieweit noch Lebenswille, oder Lebensfreude da ist. Ich habe in schwierigen Fragen meistens Erik ganz genau beobachtet. Seine Augen und teilweise Mimik haben mir oft geholfen zu verstehen wie es ihm ging. Ob er Schmerzen hatte, ob er sich zum essen gezwungen fühlt, oder doch noch gewisse lust zum essen verpührte u.s.w.

Der Schluckreflex setzt bei allen Dementen immer mehr aus. Auch bei Erik war es so. Wenn ich ihm essen reichte und er verschluckte sich zwischendurch, dann war mindestens eine halbe stunde Pause angesagt. Wenn ich ihm aber danach wieder etwas gereicht habe, dann hatte er den Mund von sich aus wieder geöffnet. Zumindest solange er noch Essen wollte. Erst in der Schlussphase hatte er angefangen immer mehr das Essen zu verweigern. Da wusste ich, das sich sein Körper anfängt auf das Sterben vorzubereiten und ich wollte es ihm nicht verweigern. Eine Magensonde hätte in seinem Fall nur das Leiden verlängert.

Sehnenverkürzungen hatte Erik ganz extrem. Physiotherapie ist da sehr wichtg. Auch wenn es nicht möglich ist etwas davon wieder in den "Normalzustand" zu bringen. Aber es hilft dabei diesen Prozess zu verlangsamen und somit auch die Schmerzen etwas zu mildern......Je länger jemand Bettlägerig ist, je mehr kommt dann auch noch das Wundliegen dazu.

Eigentlich kann ich da Sylvia nur zustimmen:
Zitat :
Finde das ist kein Leben mehr, nur eine erhaltende Maßnahme.
Ich wünsche dir viel Kraft

Liebe Grüsse

Ursula






Liebe Grüsse
Niemand weiß weiter Ursula 

"Trauer ist ein Teil des Lebens, aber sie darf nicht das ganze Leben werden."
Nach oben Nach unten
http://www.demenzforum.ch
chiara
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
chiara

Anzahl der Beiträge :
120
Alter :
60
Ort :
Mainz
Anmeldedatum :
08.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyDo 02 Jul 2009, 19:34    © chiara
Eine Antwort erstellen

Hallo

naja, das ist eben sehr schwer zu sagen: Meine Mutter sagt immer, dass sie Hunger hat - fast das Einzige, was sie noch sagt.....
Sie will immer essen, schafft es aber nicht, zu schlucken, aber mein Vater macht ihr immer Erdbeermus oder anderes Obst, das er dann mixt, damit keine Körnchen mehr drin sind und sie es trinken kann.
Oft will sie nach ein paar Schlucken schon nicht mehr, aber sofort nach 2 Min. Pause, will sie erneut.
Jetzt hat sie sogar nach einem selbstgekochten Schokoladenpudding verlangt - wie gesagt, das reicht halt nicht aus, deshalb überlegt man das mit der Sonde.
Ob da noch ein Glänzen ist - ich weiß es nicht.....ich seh ihre Augen nicht mehr glänzend, aber auch nicht so, als ob sie nicht mehr leben wollte.
Wie ich sagte: Die Ärztin meinte, dass es noch Jahre dauern könnte - und wenn wir keine Sonde legen, wird sie dauernd weiter nach Essen schreien und verlangen.

Normalerweise denke ich so wie ihr - aber in diesem Fall weiß ich echt nicht weiter.....die Entscheidung aber trifft mein Vater - er bezieht meinen Bruder mit dessen Ratschlag als Vormund ein, aber ich muss da - Gott sei Dank! - nichts entscheiden....

Danke und lieben Gruß
Anja
Nach oben Nach unten
sylvia
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
sylvia

Situation bezieht sich auf Situation bezieht sich auf :
Niemand weiß weiter Flag_g10
Anzahl der Beiträge :
7347
Ort :
in der Heide
Anmeldedatum :
14.11.08

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptyFr 03 Jul 2009, 08:05    © sylvia
Eine Antwort erstellen

Moin Anja,
wahrlich nicht einfach so eine Entscheidung. Ihr kennt doch eure Mutter und Ehefrau schon so lang. Ist es wirklich zu ihrem Besten, wenn sie die Sonde bekommt?! Sonst aber gar nichts mehr geht.

Ich war froh, das mein Vater dies gleich zu Anfang unseres Wiedersehens genau sagte.
Ich merkte allerdings auch, das er nicht mehr wollte. Er schob das Essen, selbst seine Lieblingsspeisen, wie Obst weg. Wir gaben ihm dann spezielle Drinks aus der Apotheke. Aber auch das ging dann nicht mehr. Er legte sich einfach hin und wollte einschlafen. Vielleicht hatte er auch Schmerzen, geklagt hat er ja nie. Aber ich sah immer wieder das leuchten seiner blauen Augen, wenn ich da war. Ich denke er wollte nicht so recht loslassen, wir hatten uns ja erst so kurz wieder. Als ich ihm dann Sonntagmorgen die Worte sagte: Papa Du kannst gehen, ich hab Dich lieb. Schlief er friedlich am Nachmittag ein.
Ich hatte auch den Vorteil, das ich mit den Schwestern reden konnte und auch unserem Hausarzt, sie hörten mir geduldig zu und meinten es ist die richtige Entscheidung.
Es spielen viele Emutionen mit, denkt an die glücklichen Tage. Aber wartet nicht zulang mit der Entscheidung, egal - wie sie ausfällt.

Übrings, der Körper fährt weiter runter, wenn er nichts mehr zu essen bekommt. Mir wurde gesagt und ich hab es auch schon gelesen, der Demente hat keine Schmerzen.

Sei lieb umarmt.

LG Sylvia








Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu  viel Zeit, die wir nicht nutzen.


Nach oben Nach unten
Babs2105
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
Babs2105

Anzahl der Beiträge :
738
Alter :
60
Ort :
Petershagen NRW
Anmeldedatum :
19.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptySa 04 Jul 2009, 13:20    © Babs2105
Eine Antwort erstellen

Na da muß ich mich aber noch mal melden Laughing
Das Demente keine Schmerzen fühlen können, habe ich aber ganz anders erlebt.
Meine Schwiegermutter lag zwar nur noch da und konnte kaum noch kommunizieren, aber Schmerzen hatte sie und das nicht zu knapp !
Wenn ich sie gewockelt, umlegen wollte, oder beim Waschen und Anziehen, schrie sie fast.
In den letzten TAgen hatte ich auch schon das Gefühl, dass wenn ich den Rücken nur etwas fester anfasste hatte sie unsägliche Schmerzen.
Zu Dir chiara.
Zu der der Magensonde/künstliche Ernährung.
Wenn sie selbst nicht entscheiden kann, muß es der Bevollmächtigte tun.
Heute werden die Ärzte ganz sicher die Magensonde ohne schriftliche Vollmacht / bzw. Patientenverfügung nicht herausnehmen.
Sie sind verpflichtet lebensverlängernde Maßnahmen zu unternehmen.
Bei Deiner Mutter habe ich dennoch das Gefühl, daß sie noch nicht aufgegeben hat. Sie will also noch leben.
Da sie ständig nach Essen ruft ist doch ein Zeichen genug.
Meine Schw.Mutter hatte in den letzten Tagen vor ihrem Tod auch keinen Schluckreflex, ich habe ich das Essen fast flüssig gegeben und den Tee eingedickt, weil diese wieder zu flüssig war und sie verschluckte sich. Ich hatte ganz schön zu tun, um raus zufinden, wie ich es zubereiten soll, damit es ihr hilft beim Schlucken. Ich war fast den ganzen Tag nur noch mit ihr beschäftigt. Hätte ich meine Familie nicht hinter mir, wäre mein Haushalt zusammen gebrochen.
Aber bei meiner Schw.Mutter lag es auch anders wie bei Deiner Mutter.
Meine Schw. Mutter wollte nicht mehr, das machte sie mir auch durch ihre Körpersprache deutlich. Als sie die Lippen festschloss damit ich ihr nichts mehr in den Mund geben konnte, habe ich das in den letzten Tagen auch respektiert und ihr zwischendurch Teelöffelweise etwas gegeben.
Gott sei Dank hatte sie eine Patientenverfügung. Der Hausarzt selbst hat da gesagt, "hätte sie jetzt keine Patientenverfügung müsste ich ihr jetzt eine Magensonde legen", aber das hätte das Leid meiner S.Mutter nur noch verlängert oder hinausgeschoben.
Ich habe das Gefühl, Deine Mutter schreit nach Aufmerksamkeit.
Es ist schwer so jemanden noch mehr zu geben, wenn ihr so schon alle Aufmerksamkeit auf sie lenkt.
Meine S.Mutter tat das eine ganze Zeit lang mit ununterbrochenen Schreien.
Klingt jetzt grausam, aber wir haben sie zeitweise schreien lassen, weil man ihr nichts mehr geben oder rechtmachen konnte. Sie war versorgt, gewaschen, ich war stets zur Stelle, aber irgendwann ging es nicht mehr und wir schlossen die Zimmertür.
Als sie dann mit dem Schreien aufhörte, hörte sie auch auf sich überhaupt bemerkbar zu machen. Ich war 24 Std. lang nur für sie da.
Anfangs beim Windeln weinte sie noch, es war ihr peinlich. Später machte sie nicht einaml mehr die Augen auf. Sie stöhte nur vor Schmerzen, obwohl sie starke Schmerzmittel bekam.
Ich würde Dir so gern weiter helfen, aber ich kann nicht.
Ich würde den Ärzten Löcher in den BAuch bohren, so wie ich es tat als S.Mutter im KH lag, damit ihr die beste Pflege zukommt.
An Eurer Stelle würde ich mir auch ein paar Tage gönnen und nicht zu ihr fahren. Ich weiß es klingt grausam, aber nur so kommt ihr zu Kräften.

Ich wünsche Dir viel Kraft danke






_________________________________________________

" Für die Menschen, die regelmäßig ein Gebet sprechen,
ist es das beste und einfachste aller Beruhigungsmittel "
_________________

" Die wahre Lebensweisheit besteht darin,
im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen "
Nach oben Nach unten
chiara
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
chiara

Anzahl der Beiträge :
120
Alter :
60
Ort :
Mainz
Anmeldedatum :
08.02.09

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptySo 05 Jul 2009, 17:25    © chiara
Eine Antwort erstellen

Hallo Babs

ja, ich sehe das auch wie du. Meine Mutter hat sehr starke Schmerzen, insbes. jetzt an den Händen und eben Kopfschmerzen. Ich denke aber, Silvia meinte das mit den Schmerzen, wenn eben keine Ernährnungssonde gelegt wird und der Körper langsam auf "Sparfunktion" schaltet, weil er keine Nahrung mehr erhält.
Ich sehe es ebenfalls, wenn meine Mutter wirklich nicht mehr wollte, die Ärzte sagen würden, dass sie eh quasi "im Sterben liegt", dann würde mein Vater wohl anders entscheiden. So aber würde sie ja quasi im vollen Bewusstsein bei lebendigem Leib immer weiter verhungern - und ich seh es jetzt fast so, dass dann diese paar Schnabeltassen voll Brei, Obst oder Pudding, die sie noch zu sich nehmen kann, zwar das schnelle Verhungern verhindert, aber das Hungergefühl und der Wille zu essen, ja noch voll vorhanden ist und somit eigentlich eher eine Quälerei.

Sie schreit jetzt nicht mehr direkt, aber ruft eben dauernd nach Essen - und das ist doch irgendwie ein Zeichen, dass sie noch leben will, oder?
Mein Vater hat ihr Erdbeeren mit Zucker und etwas Milch immer durch den Mixer gegeben und anschließend noch durch ein Sieb gedrückt, damit die Körnchen auch ganz weg sind. Den Pudding hat sie ebenfalls gerne gegessen, anonsten schafft sie noch nichts anderes.

Sie hat sicher schon eine gute Pflege - aber wenn es nach ihr ginge, müsste man sich 24 Std. am Tag um sie kümmern - und das kann weder eine Pflegestelle, noch ein Angehöriger. Dass man zumindest versucht, gut für sie zu sorgen, zeigt sich, dass normalerweise eigentlich immer jemand kommt, wenn sie schreit, um nachzuschauen und sie nicht einfach liegengelassen wird. Aber die Pfleger versuchen ihr auch, klarzumachen, dass sie eben nicht rund um die Uhr nur für sie dasein können.
Und das müssten wir Angehörige auch - denn auch wir hätten noch anderes zu tun und müssten auch mal an uns denken.
Ich weiß momentan nicht, welche Gründe es sind, außer ihrem Schreien, dass man sie dauerhaft in die Psychiatrie einweisen will, aber das versuch ich mit meinen Geschwistern dann noch mal zu klären.

Liebe Grüße
Anja
Nach oben Nach unten
sylvia
Ist hier Zuhause
Ist hier Zuhause
sylvia

Situation bezieht sich auf Situation bezieht sich auf :
Niemand weiß weiter Flag_g10
Anzahl der Beiträge :
7347
Ort :
in der Heide
Anmeldedatum :
14.11.08

Niemand weiß weiter Empty
BeitragThema: Re: Niemand weiß weiter
Niemand weiß weiter EmptySo 05 Jul 2009, 17:53    © sylvia
Eine Antwort erstellen

Hallo Anja,
richtig, genau das meine ich. Wohl etwas verkehrt ausgedrückt.

Ich möchte nix verkehrtes sagen, aber oft wissen Demente, wie soll ich mich ausdrücken, gar nicht genau was sie wollen, grad wegen der Krankheit.
Das, was sie zu sich nimmt ist zuwenig und darum wollen die Ärzte die Magensonde. Aber ich, für mich denke, das kann es nicht sein.

Es ist wahrlich keine leichte Entscheidung.

LG Sylvia








Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu  viel Zeit, die wir nicht nutzen.


Nach oben Nach unten
 

Niemand weiß weiter

Vorheriges Thema anzeigen Nächstes Thema anzeigen Nach oben 
Seite 1 von 3Gehe zu Seite : 1, 2, 3  Weiter

 Ähnliche Themen

-
» Ich weiß nicht mehr weiter!?!
» weiß nicht weiter
» Weiß mit meiner Oma nicht weiter
» Ich weiß nicht mehr weiter
» Weiß nicht mehr weiter

Demenzforum :: Diskussionsforum Demenz :: Demenz Allgemein-
StartseiteNeueste BilderSuchenLexikonAnmeldenLogin







nach obennach unten