Hallo :-)

ich studiere in der WerbeDesignAkademie Grafikdesign und Marktkommunikation. Zum Abschluss wähle ich für mein Diplom das Thema Alzheimer und GPS, da mein Vater selbst betroffen ist. Ich möchte damit die Angehörigen unterstützen und entlasten. Bei meiner Recherche bin ich auf ihre Webseite gestossen. Da ich meine Arbeit auf Zahlen, Statistiken, Aussagen... begründen muss, sind einige Fragen offen.


Wie sieht es mit der räumlichen Orientierung der Demenzerkrankten aus?

Wieviel Prozent der Menschen mit Demenz gehen auf "reisen", verirren sich bzw laufen weg? (Einer meiner wichtigsten Fragen... finde keine Zahlen. Auch wenn es nur ihre Schätzung ist, wäre mir sehr geholfen)


Was halten Sie von GPS Produkten für Demenzerkrankte um sie zu orten?


Ich wäre euch sehr dankbar, wenn sie mir dabei helfen könnten oder jemanden wissen, der diese Fragen beantworten kann.


Herzliche Grüsse,


Birgit

Für die Statistik werde ich ausnahmsweise mal kurze und bündige Antworten geben. Und zwar weil ich es als sehr positiv ansehe, wenn eine Studentin die WerbeDesignAkademie Grafikdesign und Marktkommunikation studiert, dieses Thema wählt und somit ihre persönlichen Erfahrungen mit ihrem Vater einfliessen lässt.

Zitat :

Wie sieht es mit der räumlichen Orientierung der Demenzerkrankten aus?

Wie schnell sich die räumliche Orientierung verschlechtern wird, ist eine Frage wie schnell sich der Demenzverlauf verschlechtert. Früher oder später ist jedoch bei allen Dementen jegliche räumliche Orientierung praktisch gleich null.

Zitat :

Wieviel Prozent der Menschen mit Demenz gehen auf "reisen", verirren
sich bzw laufen weg? (Einer meiner wichtigsten Fragen... finde keine
Zahlen. Auch wenn es nur ihre Schätzung ist, wäre mir sehr geholfen)

Wenn Verirren, Weglaufen und auf "Reisen gehen", als ein und derselbe statistische Faktor zusammen genommen werden, dann wäre die Prozentzahl sehr hoch einzuschätzen. Da schon alleine das Verirren im fortgeschrittenen Demenzstadium immer wieder mal vorkommen wird - bis zu dem Punkt wo dann durch den Demenzverlauf die körperliche Fitness dazu fehlen wird (Rollstuhl, Bettlägerigkeit u.s.w)

Zitat :

Was halten Sie von GPS Produkten für Demenzerkrankte um sie zu orten?

Eine tolle und gute Erfindung. Gibt es auch schon auf dem Markt. Unter folgendem Link habe ich mal eines eingestellt, wo mir in meinen Recherchen am Sinnvollsten und Preiswertesten erschien. die Beschreibung dazu steht dort: http://forum.demenzforum.ch/t3126-ortungssystem-gps-kombiniert-mit-gms Mir scheint es die vernünftigste Richtung zu sein, um darauf weiter aufzubauen. Z.B noch Kleiner, mit besserem Tragkomfort, so das es unsere lieben Dementen weniger als Fremdkörper sehen und behandeln.....

Liebe Ursula, ich danke dir herzlichst für deine Antworten. Sie bringen meiner Arbeit sehr viel und ich denke, dass ich ein sehr menschenwürdiges, kleines und sinnvolles Produkt erschaffen werde. Ich finde nicht abnehmbare Uhren wie Fesseln und andere Geräte werden leider oft nicht mitgenommen. Leider darf ich noch nicht mehr Auskunft über mein neues Produkt geben, aber falls es dich interessiert, am 18.7. hab ich mein Diplom und dann liegt das Thema offen.
Darf ich deine Antworten für meine Arbeit verwenden?
Lg Birgit

Liebe Birgit

Zitat :

Leider darf ich noch nicht mehr Auskunft über mein neues Produkt geben,
aber falls es dich interessiert, am 18.7. hab ich mein Diplom und dann
liegt das Thema offen.

Würde mich dann sehr interessieren

Zitat :

Darf ich deine Antworten für meine Arbeit verwenden?

Darfst du gerne. Freut mich, wenn sie für deine Arbeit dienlich sind.

Noch eine Ergänzung hierzu:

Zitat :

Ich finde nicht abnehmbare Uhren wie Fesseln und andere Geräte werden leider oft nicht mitgenommen.

Geräte die mitgenommen werden müssen, sind für Demente im grossen und ganzen = Untauglich. Nicht abnehmbare Uhren werden jedoch nicht unweigerlich als Fesseln wahrgenommen. Es ist einfach auch so, das viele Demente gerne an Fremdkörper "rumspielen" - nur schon weil es ein für sie nicht verständlicher Gegenstand ist. Genauso wie manchmal auch an Kleidern (z.B Knöpfen) rumgezupft wird, da sich deren Sinn entfremdet hat. In vielen Fällen ist also eine "nicht abnehmbare Uhr" sehr Sinnvoll, damit daran rumgewuselt werden kann, ohne das sie gleich abfällt und verloren geht. Schön wäre es allerdings, wenn die Geräte kleiner würden, so das sie, wie du selber schreibst nicht direkt als Fremdkörper wahrgenommen werden. Vielleicht sogar, in einer analogen Uhr versteckt. Solche sind schliesslich schon von den Meisten älteren Menschen in einem grossen Teil ihres Lebens getragen worden (also gewohnt).

Ich wünsche dir für deine Diplomarbeit alles, alles gute und bin gespannt auf das Ergebnis

Danke, Ursula, für deine Hilfe und deinen Input.
Werde dir gerne von meiner Abschlussarbeit berichten und je nach Gelingen zu Verfügung stellen. Habe im Marketingteil schon sehr viel erarbeitet. Da mir auf viele Fragen bei meiner Recherche nicht geantwortet worden konnte, Zahlen und Statistiken fehlten, habe ich sehr viel Eigenrecherche betrieben. Unteranderem waren auch Gespräche mit Ärzten... dabei. Ich kann euch das dann gerne zur Verfügung stellen.

Danke für die Glückwünsche, das kann ich gut gebrauchen

Glg Birgit