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 Arbeitskollegin Anfangsstadium?

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Babsi62
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BeitragThema: Arbeitskollegin Anfangsstadium?
Arbeitskollegin Anfangsstadium? EmptySo 15 Jul 2012, 16:07    © Babsi62
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Hallo zusammen,

folgendes "Problem" geht mir nun seit Monaten durch den Kopf.

Aber zum Anfang:

Meine liebe Arbeitskollegin (57 Jahre) ist nun seit fast 25 Jahren in dieser Firma tätig. Sie war zuständig für die Druckerei. Pläne falten, kopieren, scannen, usw.....
Dieser Bereich soll nun geschlossen werden, eine junge Kollegin ist noch halbtags dort beschäftigt für 2 war zu wenig los.

Soweit so gut,
jetzt wurde meiner Kollegin die Gelegenheit gegeben in einem neuen Aufgabengebiet tätig zu werden (ganztags, was sie auch als alleinstehende braucht).

Sie hatte allerdings 0,0 Computerkenntnisse und die Firma wollte versuchen dies alleine durch uns Kolleginnen in den Griff zu bekommen. Was bekannterweise sehr schwierig ist. So was bedarf dringend einer professionellen Schulung.......aber das nur zur späteren Erklärung.

Jetzt zum eigentlichen Problem:
Nach fast 3 Monaten konnten wir in gemeinschaftlicher Schwerstarbeit die Kollegin dazu bringen die einfachsten Arbeiten am PC zu bewältigen.
Anfangs dachten wir alle noch, sie ist halt nicht mehr so aufnahmefähig, sie braucht noch mehr Zeit, wir können halt nicht so gut erklären.
Dann kam langsam unsere Verärgerung über ihr laxes Verhalten auf, sie schrieb sich kaum was auf und wir hatten den Verdacht sie fühlt sich in ihrer neuen erzwungenen Rolle nicht sehr wohl und sperrt sich.

Wie auch immer, dann kamen die ersten Anzeichen einer massiven Vergesslichkeit zu Tage.

Bemühte junge Kolleginnen erzählten von einem 5 Minuten Gedächtnis, dann wäre alles Neue wieder weg.

Die "betroffene" Kollegin vergisst Unterhaltungen, die man am Vortag hatte, behauptet, sie wäre da nicht dabei gewesen, obwohl sie diejenige war, die das Gespräch begonnen hatte Shocked .

Meine junge Kollegin erzählt mir von Unterhaltungen mit der Betroffenen, bei denen ich nicht dabei war, in der sie Geschichten erzählte, die ich immer von mir als Anekdoten wieder gebe Shocked . D. h. ich selbst hab das vor vielen Jahren erlebt, oft schon erzählt und jetzt vermischt sie 2 dieser Anekdoten zu einer Geschichte, die sie erlebt hätte. Hab dieses Phänomen bereits gegoogelt. Sie ist keine Alkoholikerin.


Ein weiterer Schritt in ihrem Aufgabenbereich (sehr einfach) ist nach über 4 Wochen noch nicht bei ihr "angekommen". Jetzt musste ich ihr diese Aufgabe wieder weg nehmen, was sie dazu veranlasste (mit einem fadenscheinigen Anlass) Mittags nach Hause zu gehen.

Sie beschwert sich bei anderen Kollegen über uns, wir wären gemein und unverschämt zu ihr Surprised , sie würde das nicht mehr länger mit machen.

Ja,
das sind alles so Kleinigkeiten, die anfangs nicht auffallen. Bei genauerem Hinsehen allerdings nicht mehr als "normale" Lernschwäche einzustufen ist. Bin selbst schon 50 Jahre alt und lerne noch immer sehr schnell und viel neues in meinem Beruf. Das soll jetzt kein direkter Vergleich sein, trotzdem fällt es auf. Die Betroffene ist kein dummer Mensch.

Ist das eine beginnende Demenz?
Was könnte man da tun um zu helfen?
Hab auch Hemmungen das direkt bei ihr anzusprechen. Sie hat mich auf Grund dieser ganzen Geschehnisse auch nicht mehr ganz so gern Wink .
Im Moment bin ich zwar auch noch sauer auf ihr Verhalten, aber ich kenne sie ganz anders und versuch ihr Verhalten mit anderen Augen zu sehen und zu verstehen.


Könnte es auch eine innerliche "Verweigerung" sein? Hervorgerufen durch diese Umstände?

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit

Barbara



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BeitragThema: Re: Arbeitskollegin Anfangsstadium?
Arbeitskollegin Anfangsstadium? EmptySo 15 Jul 2012, 18:40    © Admin
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Liebe Barbara

Natürlich lässt sich eine Demenz nie ausschliessen. Aber mir kommt es eher wie eine totale Überforderung vor. Mir scheint sie einfach am falschen Ort und mit falschen Aufgaben beauftragt zu sein. Das ist keine Intelligenzfrage. Denn z.B auch Hochbegabte sind meistens auf ihrem Gebiet hoch Spezialisiert, während sie links und rechts davon, total Betriebsblind sein können. Wird jemand jetzt an einem Ort eingesetzt wo überhaupt nicht den Begabungen und Fähigkeiten entspricht, entsteht ein ungeheurer Druck. Das Gefühl der Unfähigkeit macht sich breit und dementsprechend die komischsten Selbstschutzmechanismen. Nicht selten wird sich dann immer tiefer in widersprüchliches Verhalten verstrickt. Erst recht wenn gespürt wird, wie Kolleginnen einen immer mehr ablehnen, oder zum Teil gar anfangen zu Mobben. Massive Überforderung und Stress können durchaus Demenz ähnliche Symptome verursachen, die sich aber in einer entspannten Situation mit der Zeit wieder legen würden. Leider hat jemand mit 57 Jahren auch kaum noch möglichkeiten Jobmässig wählerisch sein zu dürfen.

Nun zu deiner Frage:
Zitat :
Was könnte man da tun um zu helfen?
Nun, ich kenne eure Arbeitssituation nicht. Ich weiss also auch nicht wieweit ihr selber Arbeitstechnisch unter Stress steht. Ein starkes Team jedoch, wo nicht gerade in Arbeit ertrinkt, verkraftet meistens eine Mitarbeiterin wo den Aufgaben leider nur begrenzt gewachsen ist und vermutlich auch bleiben wird. Ansonsten gilt es nach meiner Meinung immer das direkte Gespräch mit der Betroffenen Person direkt zu suchen und möglichst jedes Gespräch unter Kollegen, die nur hinter ihrem Rücken reden, klar und eindeutig abzublocken. Was leider viel zu selten praktiziert wird und zusätzlich die Situation im Miteinander erschwert.

Ich finde es toll, das du dir Gedanken und Sorgen um das Wohlbefinden deiner Kollegin machst Arbeitskollegin Anfangsstadium? 728442 Wenn du ihr das zum Ausdruck bringst, denke ich auch das ein guter Anfang für ein offenes Gespräch gemacht ist. Um auch ihre Sicht der ganzen Situation zu ergründen und so möglichst Schritt für Schritt eine gute Lösung zu finden, mit der alle Leben können.

Das sind meine spontanen Gedanken dazu Arbeitskollegin Anfangsstadium? 87394






Liebe Grüsse
Arbeitskollegin Anfangsstadium? Ursula 

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BeitragThema: Re: Arbeitskollegin Anfangsstadium?
Arbeitskollegin Anfangsstadium? EmptySo 15 Jul 2012, 21:07    © Babsi62
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Danke für die schnelle Antwort,

Du vermutest also eher eine Überforderung bei meiner Kollegin......das dachte ich anfangs auch.

Wie kann ich die Geschichte mit der vergessenen Unterhaltung einsortieren?
Es ging um eine kleine Tablettendose (sehr schön verziert), die ich für meine Schüsslersalze neu gekauft hatte. Also ein Gegenstand, der sich einprägt wenn man ihn sieht.
Sie fand diese Dose ganz toll und wollte wissen was das ist.

Am nächsten Tag holte ich genau diese Dose wieder hervor und es kam die gleiche Frage mit dem selben Entzückugungsausruf wie am Vortag, als hätte sie diese Dose niemals zuvor gesehen.
Das war der eigentliche Grund, warum ich an ein gesundheitliches Problem dachte.

Leider ist die Situation bei uns im Büro so, dass ich um "Hilfe" bei meiner Arbeit bat. Ich benötigte dringen jemand, der mir die einfachen Arbeiten abnimmt, weil es bei uns (Gott sei Dank) konstant mehr wird.
So bekam ich diese Dame zugeteilt.
Ich bat um Hilfe und bekam eine Bremse an meine Seite (Firmenpolitik).
Wir sprachen ausführlich über diese "ungute" Situation und wussten bereits im Vorfeld um die auftretenden Nebenerscheinungen, wie z.B. hektische Antworten auf bereits x-mal gestellte Fragen.
Das war uns alles bewusst.
Wir versprachen uns, gerade aus diesem Grund heraus, dass wir das schaffen werden. Wie auch immer, wir halten zusammen.

Tja, der Schuß ging dann doch wohl nach hinten los.

Jetzt nach 5 Monaten ist die Situation vertrackter als wir uns vorstellen konnten.

Ob es jetzt eine Überforderung ist, kann ich mir so nicht mehr ganz vorstellen.
Wir gaben ihr jede Hilfe und alle Zeit der Welt um nur eine einzige Aufgabe zu schaffen. Was sie jetzt auch kann, antrainiert unter Schweiss und Tränen. Das klingt für Dich vielleicht etwas theatralisch, aber so war es.

Wir werden das Ganz auf alle Fälle weiter beobachten. Sie soll ja bei uns bleiben dürfen. Doch sie selbst gräbt sich gerade einen Graben. Ihr ist nicht ganz bewusst, was sie da begonnen hat.
Sie möchte selbst ein Gespräch mit dem Chef, weil wir so gemein zu ihr wären. Auffällig dabei ist, diese Beschwerden von ihr gab es über andere Kolleginnen auch. Eigentlich alle, die mit ihr näher arbeiten mussten.
Hmmmm, vielleicht ist es doch eine Charaktereigenschaft von ihr......vielleicht verträgt sie keine Kritik an ihrer Arbeitweise, egal welche es war....

Das wäre natürlich eine andere "Baustelle".



Schlimm ist nur, wenn sie das nicht schafft, wissen die Bosse nicht mehr wohin mit ihr und was wird dann???

Naja, die Zeit wird es zeigen.


Ich halte Dich auf dem Laufenden.

Danke
Barbara
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