Liebe Forummitglieder!
Jedes Mal wenn ich schreibe, stehe ich wieder vor einem neuen Problem. Mein Vater ist dement (Lewy Körper Demenz). Die Halluzinationen hat er zum Glück hinter sich, jedoch stehen wir vor ganz neuen Problemen:

1) er hat eine Diabetes, isst aber die ganze Zeit und immer mit enorm viel Zucker (Ein Glas Milch, 2 Löffel Nesquick, 2.5 Löffel Zucker). Wenn wir ihn darauf hinweisen, wird er oft wütend oder meint, er habe gar nicht viel gegessen (weil er vergessen hat, was er vorhin schon gegessen hat). Da er aber noch relativ viel alleine macht, können wir ihn auch nicht immer kontrollieren. Hat jemand einen Trick, wie wir ihn "reinlegen" könnten, resp. dass er nicht merkt, dass wir ihn kontrollieren beim Zucker oder zuviel Essen? Er hat dann auch eine enorme Mundtrockenheit (Nebenwirkungen, aber eben auch Zucker)

2) Er liegt den ganzen Tag im Bett (24 Stunden), schläft aber überhaupt nicht. Sein Tag Nacht Rhythmus ist trotz Medikamenten vollkommen gestört. Gleichzeitig habe ich aber das Gefühl, dass er depressiv ist. Er macht wirklich überhaupt nichts mehr (obwohl er sehr aktiv und kommunikativ war) und stöhnt rund um die Uhr, ohne genau sagen zu können, was er hat. Wie können wir dem entgegen wirken? Ich kann ihn nicht zwingen, aufzustehen und wir versuchen es mit allen Tricks! Ausserdem ruft er im 5 Minuten Takt nach meiner Mutter...

Ich wäre froh für Ideen, Hilfe, Anregungen, Tipps...was auch immer!

danke euch!

Hallo Sarianna,

Das Ernährungsproblem kenne ich, allerdings etwas anders, aber auch problematisch. Meine Schwmutter hat die frontotemporale Demenz und hat die " Esssucht " . Im wahrsten Sinn des Wortes. Sie schlingt alles in kürzester Zeit hinunter. ( manchmal hab ich den Eindruck, dass sie gar nicht richtig kaut, hat aber keine Probleme )
Sie würde ohne Kontrolle essen bis zum Erbrechen ( war schon so ), ohne Kontrolle würde sie alles trinkbare in kürzester Teit wegtrinken. ( das schwemmt zuviele Elektrolyte aus dem Körper raus )
Wir mussten handeln : der Kühlschrank wird mit einer Kindersicherung- ziemlich hoch angebracht- abgeschlossen, der Wasserhahn abgestellt, alle sichtbaren Lebensmittel sind verschwunden. Ausser Zwischenmahlzeiten mit Apfel - oder Karottenstifte.
Das ganze hat in ihrer Wohnung stattgefunden, sie war sehr böse mit uns, aber da mussten wir durch.
Jetzt klappt alles.
Ich wünsche dir alles, alles Gute.
Liebe Grüße
Maria

Liebe Sarianna,
was hat dein Vater denn früher gerne gemacht? Vielleicht kannst du ihn damit locken und motivieren, was zu tun. Eventuell könntest du auch mal mit dem Arzt reden, ob es mit den Medis zusammenhängen könnte.

Mit dem Zucker würde mir einfallen, ihn auszutauschen gegen Süssstoff. Den gibt es ja auch in der Form, die aussieht wie echter Zucker.

LG Biggi

PS: Wenn du das gelesen hast, verschieben wir deinen Beitrag in: Demenz allgemein. Dort passt er vom Inhalt besser. Also nicht wundern.

Biggi schrieb:

PS: Wenn du das gelesen hast, verschieben wir deinen Beitrag in: Demenz allgemein. Dort passt er von Inhalt besser. Also nicht wundern.

Oh entschuldigt, ich habe gar nicht gesehen, dass ich dies am falschen Ort gepostet habe! Ja die Medis, das kann gut sein, wir versuchen sie immer noch einzustellen. Ich versuche meinen Vater genau mit diesen Sachen zu locken, aber es klappt einfach momentan nicht. Vielleicht liegt es aber auch an depressionsartigen Zuständen...

Diesen Zucker versuche ich zu bekommen...

Oh danke für die Antwort! das hat mir geholfen zu sehen, dass es das einfach so gibt! aber mit Kindersicherung können wir leider noch nicht handeln. Mein Vater war ausserdem Professor für Physik und Mathe und kann alles eigentlich viel schneller als wir...nur eben leider wann er will und wie er will...

Liebe Sarianna,
ist doch kein Problem.

Ich drücke die Daumen, dass er bald richtig eingestellt ist und er wieder mehr Interesse zeigt.

LG Biggi