Hallo zusammen ,

ich pflege seit einem Monat meine Schwiedermutter täglich vier Stunden . Ich finde aber keinen richtigen Zugang zu ihr und hatte in ihrem Leben vor der Demenz auch kein herzliches Verhältnis zu ihr , sie erzählt immer und immer dasselbe manchmal von früher oder auch aus der heutigen Zeit .
Ich weiß oft gar nicht wie ich mich verhalten soll , da auch noch ihr altes Verhalten manchmal hervorkommt , das es mir unmöglich machte sie lieb zu haben .
Wie soll ich nur damit umgehen ?

L.G Lilo

Liebe Lilo,
nicht einfach für Dich. Lies mal hier nach, dann wirst Du sehen, Demenzkranke leben in ihrer Welt und erzählen von früher, weil sie das noch im Gedächnis haben.

Da Du nie ein herzliches Verhältnis zu ihr hattest ist es besonderst schwer, Dir aber hoch anzurechnen, das Du sie pflegst. Wie alt seit ihr denn? Was sagt Dein Mann dazu?

Höre ihr einfach zu.

Alles Gute.

LG Sylvia

Hallo Sylvia

vielen Dank für deine Antwort .

Meine Schwiegermutter ist 76 ich bin 47.

Mein Mann hätte nie von mir verlangt sie zu pflegen , da er selbst auch kein liebevolles Verhältnis zu ihr hatte .
Jedoch die Situation ergab sich und für mich war es klar das ich meine Hilfe anbiete , fast selbstverständlich .

L.G Lilo

sie sagt übrigens auch täglich das sie nicht mehr lange Leben wird , sind díese Aussagen auch normal ?

Liebe Lilo,
ich kann nicht beurteilen, wie euer Verhältnis ist, aber ich denke alles hat grenzen. Ich hätte meine Mutter nie gepflegt, aber das ist eine andere Geschichte (sie steht auch hier im Forum).

Hat sie eine Pflegestufe und habt Ihr keinen Pflegedienst, als Entlasstung?

Demenzkranke sagen manches ohne das es was bedeutet. Was sagt denn der Neurologe?

LG Sylvia

die Pflegestufe eins ist abgeleht worden .
Der Neurologe sagt fortschreitende Demenz und gibt Tabletten .

Lilo, hast Du dagegen Einspruch eingelegt?

Warum ist die Pflegestufe abgelehnt worden? Du pflegst sie 4 Std. täglich. Geht sie noch allein zur Toilette? Wäscht sie sich selber?

http://www.sebis.info/



Pflegestufe 1 - erheblich Pflegebedürftige,
das sind Personen, die bei der Körperpflege, der Ernährung oder der Mobilität für wenigstens zwei Verrichtungen aus einem oder mehreren Bereichen mindestens einmal täglich der Hilfe bedürfen und zusätzlich mehrfach in der Woche Hilfe bei der hauswirtschaftlichen Versorgung benötigen ( im Tagesdurchschnitt mindestens 90 Minuten, davon müssen mehr als 45 Minuten auf die Grundpflege entfallen)

LG Sylvia

Auch ich habe fast ein Jahr meine Schwiegermutter betreut, die mich nie leiden konnte, es ist die Hölle. Ich habe zwei Kinder, welche mit mehreren Krankheiten belastet sind, weswegen ich schon zu hause als Tagesmutter arbeite, weil mein Jüngster viel Förderung und Theraphie braucht. Ich fast 80 Prozent im Monat alleine, weil mein Mann im Ausland arbeitet, und trotzdem habe ich keine Hilfe von seinen Bruder und dessen Frau bei der Betreuung bekommen. Jetzt ist mein Kleiner bei einen Kinderpsychologen und mein Großer wegen der ständigen Rauchentwicklung im Haus in einer Lungenklinik. Ich bin körperlich am Ende und mit den Nerven auch. Ein Arzt hat den Spuck ein Ende gemacht und meine Schwiegermutter ins Heim gebracht, weil mein Mann und ich es uns nicht getraut haben, weil wir wußten das sein Bruder Ärger macht. Genauso kam es nun auch, und ich werde vor Gericht gezerrt und muß mich rechtfertigen, warum ich es nicht mehr machen "möchte". Mein Schwager und seine Frau wollen sie mit Gewalt wieder nach Hause holen und ich soll springen. Sie wollen aber den Betreuer und die Pflege. In den letzten 2 Jahren, seit der Diagnose waren diese Leute pro Jahr 4 mal auf Besuch hier aber geholfen hat keiner. Um meine Kinder zu schützen werde ich mich wohl von meinen Mann trennen müssen und aus diesen Haus ausziehen. Es kann nicht sein, daß ein Gericht nur zum Wohl eines Demenzkranken Menschen entscheidet und die Spielen keine Rolle. Meine Kinder haben beide Asthma und einer lag schon bewußtlos im Flur, weil sie in der Küche ein Feuer gemacht hat. Ich verstehe das deutsch Rechtssystem nicht mehr.

liebe Elocin,
für mich würden auch meine eigenen Kinder vorgehen, recht hast. Es ist auch etwas viel, was Du da um die Ohren hast. Kranke Kinder und dann die Demenz der Schwiegermutter.
Wenn es Deinem Schwager so wichtig ist, soll er sie doch pflegen.

An das Rechtssystem glaub ich schon lang nicht mehr. Ich hab da auch ne Geschichte erlebt.

Ich wünsch euch alles Gute und viel Kraft und Stärke.

LG Sylvia

Hallo Elocin2208, selbstverständlich gehen deine Kinder vor soll doch dein Schwager deine Schwiegermutter Pflegen.Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden ich kann mir nicht vorstellen das ein Gericht das anders sieht.


LG Ulli

Hallo Elocin
herzlich Willkommen bei uns.

Natürlich gehen deine Kinder und auch deine Gesundheit vor.

Was ich mir nicht vorstellen kann ist, dass du dich vor Gericht verantworten musst. Es kann doch niemand jemanden zwingen, einen Menschen zu pflegen. Welchen Grund will er denn angeben?? Lass dich dahingehend nicht einschüchtern.

Wenn du sogar schon über Trennung nachdenkst, ist das Problem ja schon fast eskaliert. Kannst du nicht in Ruhe mit deinem Mann reden und eine für euch passende Lösung finden? Es kann doch nicht sein, dass aus solchen Gründen ganze Familien zerbrechen.

Alles Gute und viel Kraft
Biggi

Hallo Elocin,

das ist aber wirklich ein starkes Stück, was sich deine Verwandtschaft da leistet. Ich kann mir aber überhaupt nicht vorstellen, dass jemand gerichtlich zur Pflege verpflichtet werden kann. Wenn ihnen die Heimunterbringung nicht paßt (kann es sein, dass es dabei ums liebe Geld geht?), sollen sie sich doch bitte selber kümmern.
Setz du bitte nicht deine Ehe und die Gesundheit deiner Kinder aufs Spiel und hol dir Rückendeckung von deinem Mann. Er kann das doch wohl so auch nicht wollen, oder?

Ich wünsche dir viel Kraft und Glück.

Danke für eure Aufmunterung. Bei der Gerichtsverhandlung, wollen mein Schwager meinen Mann den Betreuer steitig machen. Sollten sie ihr Ziel erreichen, wird meine Schwiegermutter wieder aus dem Heim geholt und wieder zurück in unser Haus - ihre Wohnung- gebracht. Die haben dan das Sagen und das Pflegegeld und ich stehe wieder mit ihr und den Kindern alleine da. Es wird doch sowieso nicht überprüft ob mein Schwager seiner Betreuung nachkommt, aber wenn ich sie liegen lasse wenn sie stürzt oder sie Nachts auf der Strasse stehen lasse und es passiert was bin ich noch dran wegen unterlassener Hilfeleistung. Die größte Gefahr ist aber, daß sie wieder selbst kocht, denn darum kümmert sich dann auch keiner, denn die wohnen 15 Km entfernt. Es ist dann nur eine Frage der Zeit bis es wieder brennt und dann? Meine Schwager und seine Frau haben sich im letzten Jahr ganze 4 mal hier blicken lassen- Anstandsbesuche- behaupten aber bei Gericht, das sie regelmäßig da waren und nichts außergewöhnliches gemerkt hätten.
Außerdem hätten wir auch nie um Hilfe gebeten. ---- Das haben wir aber ständig, ich immer wenn meine Kinder
krank waren, aber da kam nur die Antwort, sie hätten keine Zeit. Dafür war aber meine Mutter Woche für Woche bei mir und hat sich um meine Kinder gekümmert, weil ich keine Zeit mehr hatte, und die wohnt 86 Km entfernt.
Es war für alles nicht mehr machbar, vorallen, weil meine Schwiegermutter eifersüchtig auf meinen 7 jährigen Sohn war, wenn ich mit ihm Hausaufgaben gemacht habe. Da ist sie richtig ausgetickt, und mein Kind hatte Angst. An Hausaufgaben war nicht mehr zu denken. Ich hoffe und bete, daß das Gericht uns glaubt und den Ärzten, bei denen "wir" mit ihr waren und nicht den anderen Ihren Lügen. Wer kennt sich mit dieser Krankheit aus? Stimmt es, daß man Demenzkranke mit Telefonaten hörig machen kann? Meine Schwiedermutter bildete sich jedenfalls, nach jeden Telefonat mit meiner Schwägerin ein, daß sie da und sich um alles kümmert und ich ihr nur Böses will.

Moin Elocin,
ich drück Dir die Daumen das alles gut wird.

Es liegt an der Krankheit das Demenzkranke denken, man will ihnen etwas böses. Andere wiederum sind ganz lieb. Was ihr gesagt wird, vergißt sie auch wieder ganz schnell. Es gibt viele Untergliederungen bei Demenz. Aufklären kann Dich darüber der Neurologe, der doch auch wohl all die Test gemacht hat!?

Ich finde, Du solltest einen Rechtsanwalt einschalten.

LG Sylvia

Liebe Elocin

Ich kann deine Sorgen sehr gut verstehen. Habe mir nun hin und her überlegt, was ein für euch negatives Urteil im schlimmsten Fall beinhalten könnte.

Wenn ich deine Zeilen richtig verstehe, so ist deine Schwiegermutter aufgrund ärztlicher Initiative ins Heim überwiesen worden. Also habt ihr eine ärztliche Meinung, die hinter Eurer steht. Diese Aussage des Arztes muss vor Gericht umbedingt einen hohen Stellenwert haben. Schon aus dem Grund, da er durch seine unabhängige, medizinische Meinung keinen "finanziellen Vorteil" für sich bewirken kann. Sollte aber dennoch (daran zweifle ich schwer) deinem Schwager das Betreuungsrecht zugesprochen werden. So ist dieser für den notwendigen Pflegumfang eigenhändisch verantwortlich - z.B Beauftragung von Pflegediensten u.s.w. Falls er dies selber nicht Vollumfänglich gewärleistet, können du und ein Mann einen unabhänigen Betreuer beantragen. Auch dies hat vor Gericht einen hohen Stellenwert, da so eine Beantragung keine persönliche "Bereicherungsmöglichkeiten" bieten kann.

Also ob dein Schwager gewinnt, oder nicht, so bist du aus der persönlichen Pflege rausgenommen....Sicher wenn deine Schwiegermutter mal irgendwo liegen sollte, oder sie draussen Orientierungslos rumlaufen würde, dann müsstest du schon reagieren. Aber dies würde nur die 1.Hilfe betreffen - nicht mehr und nicht weniger. Der Rest wird dann entweder an den Schwager, Pflegedienst oder andere Stelle weitergeleitet werden. Vergiss dabei auch eins nicht, wenn es mal hart auf hart kommen sollte, so lassen sich auch Telefonate zurückverfolgen. Es würde also deinem Schwager kaum helfen sich "Dumm, oder Ahnungslos zu stellen". Das deine Schwiegermutter nicht mehr alleine klar kommt, wird rein durch das ärztliche Begutachten schon klar sein. Und sobald ein Pflegedienst miteinbezogen werden muss, würde diesem sehr schnell klar sein, wieweit dein Schwager nur Pflegegeld kassieren möchte. Glaube mir, damit haben sich schon ander (rein gewinnorientierte Menschen) ganz schön die Finger verbrannt.

Ich nehme mal an, das auch ihr einen Anwalt habt. Diesen sollt und dürft ihr ebenfalls als "Zwischenpuffer" nutzen.

Leider wird euch der Ärger den dein Schwager verursacht dennoch einiges an Nerven kosten. Aber nicht indem du dich wieder in die Pflege rein schubsen lassen musst.

Ich wünsche euch viel Kraft und ja, ich glaube daran, dass das Gericht nicht blind sein wird.

Liebe Grüsse
Ursula

P.S: Da du ja auch als Mitglied registriert bist, darf ich dich darum bitten als Eingeloggte zu schreiben. Es würde mir die Administration vereinfachen

Hallo Elocin,
ich sehe es ganau wir Ursula.

Falls dein Schwager die Betreuung bekommt, muss deinem Mann erst mal bewiesen werden, dass es die Aufgabe nicht richtig erfüllt hat. Da aber auch der Arzt für die Unterbringung im Heim plädiert hat, kann man das deinem Mann nicht anlasten. Und das es bei euch auch kein Zustand mehr war, wird jeder Richter erkennen, und dementsprechend für eine andere Lösung einstehen.

Dein Schwager kann dich nicht einfach als Pfleger bestimmen! Dafür muss er selber sorgen!

Ist schon traurig, dass es so weit kommen muss. Doch ich drück euch alle Daumen, dass die Sache glimpflich für euch ausgeht, wovon ich aber eigentlich überzeugt bin.

LG Biggi