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BeitragThema: ratlos...
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Von: alechsa71 Gesendet: 16.02.2005 20:47

Hallo liebe Ursula und alle anderen hier,

das nette Willkommen hat mich sehr gefreut. Ich nun werde ich mich auch mal "raus" trauen und etwas über mich und die Situation mit meiner Mutter erzählen.
Ich bin 33, berufstätig und lebe ca. 60 km von meinen Eltern entfernt. Meine Mutter ist erst 63 Jahre alt. seit ca. 3-4 Jahren bemerke ich eine immer stärker werdende Veränderung an ihr. Wichtig ist vielleicht noch zu bemerken,dass mehrere ihrer Tanten und Onkel (alle mütterlicherseits) an Alzheimer erkrankt waren.

Es sind so viele kleine und große Veränderungen. Die auffälligste ist ihre unglaubliche Aggression. Sie ist furchtbar ungeduligt geworden, kann meinem Vater kaum noch zuhören und wird sofort wütend, wenn er sich kompliziert ausdrückt. Auch wenn es Veränderungen in ihrem Leben gibt oder auch nur in meinem, was sie nur am Rande tangieren sollte, rastet sie aus. Am Wochenende ging es nur um eine etwas kompliziertere Autoreperatur an MEINEM Auto. Es berührte sie weder finanziell noch sonst. Sie hat es nur am Rande verfolgt, was mein Vater und ich besprachen. Sie wurde furchtbar wütend und hat sie nun mal wieder wie so oft für Tage zurück gezogen. vor der ganzen Welt.

Sie verrichtet noch einige Hausarbeiten wie früher, andere nicht mehr. Mein Vater kocht jeden Tag. Er erzählt, dass sie sich nur noch genau an sehr alte Rezepte erinnert, die sich schon seit 50 Jahren beherrscht. Neuere Rezepte bereiten ihr viel Stress und sie fragt ständigt meinen Vater, wird wütend und gibt auf. Zusammen halten sie die Wohnung noch sehr ordentlich. Nur in "ihrem" Zimmer herrscht Chaos. Sie bügelt zwar noch die tägliche Kleidung aber Sachen, die nicht täglich gebraucht werden bleiben montatelang ungebügelt liegen. Das ist mir an sich egal, nur war es früher nie so.

Sie erkennt an sich selbst eine Depression, und ist auch in neurologischer Behandlung. Sie war vor kurzem in einer neurologischen Klinik für 6 Wochen. Nichts hat sich an ihrem Zustand verändert. Sie lügt die Ärzte an und erzählt es uns auch noch. Auffällig war, dass sie bei Telefonaten in der Klinik mit mir ständig davon sprach: viel dümmer zu sein als alle anderen!!! Sie fühlte sich minderwertig. Meine Mutter hatte früher nie solche Problem. Sie hat problemlos und mit super Erfolg einen Beruf gelernt, war jahrelang Bankangestellte. Nun fühlt sie sich plötzlich dumm....

Wenn ich mich mit meinem Vater über Politik unterhalte und sie dabei ist, wird sie aggressiv. Sie scheint nicht mehr folgen zu können und ich habe wirklich das Gefühl, als merke sie das auch. Und sie lässt es alles nach außen. WIR sind dann schuld.

Es tut mir leid, wenn das hier so ein Roman geworden ist. Aber mein Vater und ich sind recht verzweifelt. Mein Vater ist auch schon 64 und herzkrank. Er nimmt seit monaten Antidepressiva, weil er es nicht mehr aushält. Er selbst ist noch sehr geistig rege.


Zuletzt von am Fr 16 Nov 2007, 18:33 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: ratlos...
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Von: LillNalle2 Gesendet: 17.02.2005 17:58

Liebe Alechsa

Ich finde es toll das du so ausführlich geschrieben hast. Jetzt kann man sich deine/eure Situation doch schon mal ein rechtes Stück vorstellen.

Eine Schwere Situation für euch alle bei jedem auf seine Art. Für deine Mutter ist es schwer ihren geistigen Abbau zu akzeptieren. Das heisst, sie ist sich immer noch klar bewusst was sie eigentlich bewältigen können sollte und es ist für sie schwer zu ertragen jedesmal wen sie merkt das es nicht mehr geht. Dies macht sie erst agressiv und darauf folgt ein depressives aufgeben = sich zurückziehen, minderwertig fühlen und aufgeben. Für deinen Vater ist es schwer wen seine Frau immer mehr vom Lebenspartner in die Abhängigket entgleitet. Immer mehr von dem früheren gemeinsamen tragen, auf seine Schultern übertragen wird. Für dich ist es schwer beide auf ihre Art leiden zu sehen. Zu sehen wie die Krankheit bei deiner Mutter Stimmungsschwankungen bewirkt da sie immer weniger das noch bewältigen kann was früher für sie ein leichtes war und wie dein Vater wo ohnehin schon Herzkrank ist, jetzt auch noch psychisch an seine Grenzen kommt........

Um deiner Mutter zu helfen, so das sie weniger agressiv wird, heisst vieles am eigenen früheren Verhalten zu ändern und das wird für dich schon sehr schwer sein und für deinen Vater sicher noch schwerer. Der einzige Trost ist, das schon kleine Veränderungen das Zusammenleben aber um einiges erleichtern können.

Hier ein paar Tips. Sind aber wirklich nur Ratschläge die mir gerade so spontan durch den Kopf gehen. Wie weit es für euch durchführbar ist, ist eine andere Frage. Aber ich hoffe sehr, das du uns hier weiterhin auf dem laufenden hälst, so das wir immer wieder nach der aktuellen Entwicklung versuchen können mitzudenken.

Von Streitgesprächen abzulenken, wird bei ihr bis jetzt schwer möglich sein. Aber es hilft weniger auf das eigene Recht haben zu beharren - auch wen es stimmt. Diskussionen möglichst so zu führen das sie mitkommen kann und sich ernstgenommen fühlt. Ihre Hobbys mehr mit ihr zu teilen, und nach Möglichkeit auch praktisch anteil zu nehmen damit ihr Selbstwertgefühl steigen kann. Jeder Mensch braucht das Gefühl gebraucht zu werden, bei ihr wird dieses Bedürfnis durch die Defizite unter denen sie leidet noch wichtiger werden. Nicht mit Lob sparen auch wen, das was sie gut macht nach unserem ermessen nichts besonderes ist - für sie kann es schon Leistung bedeuten. Die eigenen Erwartungen an sie, an ihren aktuellen Möglichkeiten anpassen. Möglichst Fragen vermeiden auf die sie kaum noch Antwort geben kann und wen doch, die nötige Geduld aufbringen bis sie antwortet. Ihre Geschwindigkeit wird immer mehr eine andere werden als die unsere. Hektik mit der sie nicht mehr mitkommt bedeutet stress und stress vermeiden lohnt sich für alle.......

Dies sind nur mal so ein paar Tips. Freue mich sehr, deine Meinung dazu hören zu dürfen. Schliesslich bin auch ich immer noch am lernen und habe auch nicht vor damit aufzuhören. Darum freue ich mich sehr über regen Austausch.

Jetzt wünsche ich dir erst mal viel Kraft
Ganz liebe Grüsse und hoffentlich bis bald wieder

Ursula
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BeitragThema: Re: ratlos...
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Von: palousunny2 Gesendet: 18.02.2005 09:36

Liebe alechsa71

Es ist sehr gut, dass Du im Forum Deine grosse Sorge und Not um Deine Mutter und Dein Vater geschrieben hast. Es ist eine schwierige Situation in der ab jetzt Du ein bisschen mit uns hier teilen kannst, wir helfen Dir gerne mittragen und sind ganz Ohr. Das kann schon recht helfen.

Es kommt immer wieder neues dazu und man braucht Gesprächspartner die AUCH mit Demenz Erfahrungen haben um sich auszutauschen. Ich habe es so gemacht, mein Mann (66J) ist an Demenz erkrankt. Ich bin in einer Angehörigen-Gruppe gegangen, habe mich bei der Alzheimer-Vereinigung CH eingeschrieben da bekommt man regelmässig Lesematerial und habe unsere Kinder informiert die sich auch bemüht haben mein Mann zur Untersuchungen zu "zwingen". Dann bin ich glücklicherweise auf Ursula und das Forum gestossen und glaube mir, ist ein Segen, Du wirst es sehen.

Es ist sehr schwierig für Dich mitzuerleben wie Deine Mutter sich langsam "verabschiedet" auf eine Weise die Du nicht kennst, wovon Du sehr wenig weiss und je mehr Du Dich mit dem "Abschied" Alzheimer oder Demenz befasst, hilft es Dir ein klein bisschen mehr zu verstehen und Du kannst mit der Zeit, indem Du begreift, soweit man das kann, was vor sich geht, anders reagieren und auch an Deine Mutter rankommen und schöne Momente mit Ihr teilen. Ich hoffe das gelingt Dir und Dein Vater der immer um sie herum ist und der Alltag soweit alleine erlebt braucht auch Menschen die ein solches mit leben kennen damit er sich mitteilen kann. Ich will Dir nicht die Ohren voll schwätzen, wollte Dir nur eigentlich sagen, dass ich an Dich denke und Dir gute Gedanken schicke.

liebä gruäss
Janine
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BeitragThema: Re: ratlos...
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Von: °°°Jürgen°°°1 Gesendet: 18.02.2005 15:58

Liebe Alechsa

Du kennst mich noch nicht. Ich bin Altenpfleger und habe viel mit Menschen zu tun, die Alzheimer oder eine andere Demenzkrankheit haben.
Was Ursula da schreibt ist vollkommen richtig(Ursula, du bist klasse)
Wenn ich mal mehr Zeit habe schreibe und helfe Dir sehr gerne, wie ich es hier kann.

Liebe Grüße von Jürgen
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BeitragThema: Re: ratlos...
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Von: Polarzwo Gesendet: 25.02.2005 11:48

Hallo Alechsa,

auch von mir ein liebes Willkommen, mitten aus den Wirren der Grippe heraus. Aber keine Angst, ich habe meine Viren bereits von Norton und McAfee scannen lassen und nun sind sie harmlos.

Ich habe deinen Bericht mit Aufmerksamkeit gelesen und Ursula bemüht sich ja bereits, einen Zugang zu deiner eigenen Diagnose zu finden.

Ich würde gerne noch einen Aspekt mit beifügen, der für mich im Augenblick aus meiner Situation heraus wesentlich erscheint: Wen Alzheimer überrascht und wer von dieser Krankheit überrumpelt, der reagiert in der Tat zunächst paradox. Wenn er keine wirkliche Person des Vertrauens in seinem Umfeld hat oder gelernt hat, stark sein zu müssen, der versucht natürlich als erstes die Selbsttherapie und schottet sich damit zwangsläufig nach aussen ab. Welche Mechanismen dabei verwendet werden, ist unterschiedlich, aber Verdrängung und Aggression sind bei weitem die Häufigsten, einfach so mal ins Unreine gesprochen.

Der/Die Betroffene spürt die Veränderungen, aber kann in der ersten Phase nicht darüber reden. Dann kommt die Angst hoch - wir alle kennen das: "Oh Gott, ich hab seit einem Jahr immer wieder Bauchschmerzen, ich werd doch wohl keinen Krebs haben??" So beginnen Verdrängungsmechanismen!

Ich schildere hier keine Lösungen, sondern versuche mich einzufühlen in einen Menschen, der beginnt, sich mit Alzheimer als Betroffener auseinandersetzen zu müssen ... Ganz in eigener Regie und alleine gelassen wird er dabei wohl von Anfang an machtlos sein.

Ganz am Anfang einer sich abzeichnenden Alzheimer-Krankheit halte ich es deshalb für ganz besonders wichtig, sachlich-klinische Analysen durchzuführen, um eine zweifelsfreie Diagnose zu ermöglichen: Ist es wirklich Alzheimer? (Die Grenzen zu Parkinson und anderen "nervalen" Krankheiten sind fliessend.) Handelt es sich um eine Altersdemenz? Oder ist eine latent-dominante, also aus dem psychischen Hintergrund heraus wirkende Depression die treibende Ursache (die natürlich in der Folge zu Alzheimer u.a. führen kann.

Einen betroffenen Menschen wie zum Beispiel deine Mutter dahin zu führen, eine solche Analyse durchzuführen, ist, wie ich weiss, leider alles andere als leicht. Dennoch wäre es der erste Schritt für einen sachlichen Umgang mit der Krankheit - was immer sich nach der Analyse als Diagnose zeigt.

Dieses Bewusstsein in deiner Mutter zu wecken und diesen Schritt mir ihr gemeinsam zu gehen, dazu würde ich dich eigentlich gerne ermutigen.

Liebe Grüsse
Peter
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BeitragThema: Re: ratlos...
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Von: palousunny2 Gesendet: 25.02.2005 16:26

Hallo Ihr Lieben

immer wieder mit der Situation überfordert wenn Emotionen mitspielen
und wann spielen sie nicht mit? egal was für welche...ich bin es immer
wieder und immer noch.... und immer wieder...und noch immer.....
irgendwann fehlt die Kraft dann total um gegen die Windmühlen die
anstatt Wind, Sturrheit und Agressivität aktiviert, zu kämpfen .... in
der Hoffnung morgen ist ein Tag mit Wind, Schnee, Nebel von mir aus
auch Sonne, egal, nur sollten sich die Windmühlen drehen und drehen und
die Emotionen durchlüften.....!

ich wünsche allen ein schönes Wochenende !

liebä gruäss
Janine
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BeitragThema: Re: ratlos...
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Von: LillNalle2 Gesendet: 25.02.2005 18:17

Liebe Janine

Ich wünsche mir wirklich für dich, das dein Mann ab morgen 2 Wochen bei seiner Mutter verbringen wird. Damit die Windmühlen nicht nur die Emotionen durchlüften, sondern du auch wieder mal etwas Luft zum durchatmen bekommst. Ich kann mir vorstellen das du gerade jetzt wie auf Nadeln sitzt und eine gewisse Angst vorhanden ist, das dies nicht klappen wird. Da er jetzt aber kein Fieber mehr hat, steht diese Frage wenigstens nicht mehr im Raum und damit hast du wenigstens eine Sorge weniger. Es reicht schon ihn dazu zu bewegen das euer Sohn ihn Morgen wirklich dort hin fahren kann und er soweit einverstanden sein wird.

Ich wünsche dir dazu viel Kraft und bin sehr gespannt ob es klappen wird - ich hoffe es sehr mit der Unterstützung eures Sohnes.

Ganz liebe Grüsse
Deine Ursula
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BeitragThema: Re: ratlos...
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Von: Gusgus372 Gesendet: 03.03.2005 09:09

Hallo zusammen
ich bin schon länger bei euch Mitglied und verfolge mit Intresse die Beiträge.Ich selber arbeite in einer Wohngruppe mit 10 Bewohner die an Demenz oder Diagnose Alzheimer leiden.
Wir haben einen "festen Ablauf" bei uns.Das heisst Morgentoilette, Sitzordnung; im grossen und ganzen ggg,Ruhepausen,und so weiter.Es ist für die Bewohner so ruhiger zu sein als wenn der ganze Tag eine Hektik ist.
Vielleicht sollte man auch zuhause einen geregelten Ablauf halten und 2 Gänge herunterschalten.Nach dem Motto morgen ist auch noch ein Tag und es gibt sicher Sachen die nicht so wichtig sind das sie heute erledigt werden müssen.
Was die Agression betrifft das ist so eine Sache.Ich stelle fest das wenn ich mal die Schlüssel nicht gerade finde.echt wütend auf mich werde.Jetzt stellen wir uns mal vor was ist schon ein Schlüssel gegen die eigenen Gedankengänge, die einfach nicht mehr so funktionieren wie wir uns das gewohnt sind.das macht Angst.und Angst ist der schlimmste Feind dieser Krankheit.
So leider muss ich jetzt fertig machen .Die arbeit ruft.
Ich wünsche allen viel Kraft und einen schönen Tag
Christine
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BeitragThema: Re: ratlos...
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Von: palousunny2 Gesendet: 03.03.2005 20:56

""" Hallo Ihr Lieben , Ich bin nach 4 1/2Tagen wieder zu hause. Unser
Sohn hat gestern gegen Nachmittag Valentin zu seiner Mutter gebracht
und bat mich erst nach hause zu kommen nachdem " es vollbracht war", es
tönt eigenartig aber es war für alle von uns schwierig, mühsam und
sogar sehr unangenehm dem Hin und Her doch noch ein Ende zu bereiten.
Meine Schwiegermutter hatte ich bei unserer Tocher, wo ich am
babysitten war, am Telefon und musste mir verschiedenes anhören.
Valentin beklagt sich bei ihr über mich und ich bin wieder einmal sehr
erstaunt wie sehr er eine andere Wirklichkeit lebt und was seine
Fantasie, wenn ich das so sagen kann, für eine Uebermacht hat in seinem
Leben Platz genommen hat und er tut mir leid aber erst nachdem ich mich
ausgeheult und erholt habe, erst dann. Das schizophrene Verhalten von
Valentin und seine Demenz richtet sich voll gegen mich, nichts
unbekanntes aber es wird immer mehr. Da gar keine Kommunikation
zwischen uns mehr stattfindet so auch zwischen mir und seine Mutter,
ist im laufe der Zeit sehr sehr viel Schlechtes daraus entstanden,
jedes fühlt sich sehr verletzt, ungerecht behandelt, die Erwartungen
von Schwiegermutter an Schwiegertochter und umgekehrt natürlich auch,
das gebe ich absolut zu, sind zu hoch und das wird man unter einander
nie mehr ändern können. Mit der Geschichte die wir miteinander haben
ist es vermutlich verständlich oder sogar "normal" ich weiss es nicht.
Wir sind alle älter geworden und kein bisschen "netter" zu einander.
Ich muss versuchen weniger oder keine Resentiments oder wie man auf
Deutsch sagt: Groll mehr zu empfinden gegen diese "mächtige" Frau die
Valentin "im Griff hat" gewollt oder ungewollt. Die zwei haben seit
Jahren kein sogenanntes normales Mutter-Sohn-Verhältnis und ich konnte
ihnen nie das Wasser reichen und in der heutigen Situation sowieso
nicht. Ich weiss nicht wie das weitergehen soll....vielleicht hilft das
Schicksal ein bisschen mit auf die einen oder anderen Seite....ich
versuche mit teilweise halber Kraft mich zu ändern und verstehen zu
lernen aber ich empfinde es vielfach als unmögliches Unterfangen gegen
die " 2 Windmühlen" zu bewegen. Irgendwie geht ja alles und ich bin am
lernen.... immer wieder neues....dazu... ! liebä gruäss
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BeitragThema: Re: ratlos...
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Von: LillNalle2 Gesendet: 04.03.2005 09:56

Liebe Christine

Ich habe mich sehr gefreut deinen Beitrag hier zu lesen. Es ist eine grosse Bereicherung auch Beiträge zu lesen von Menschen die mit Dementen arbeiten. Dort wo du deine - ich nenne es mal eine "Sammelerfahrung" machst mit den verschiedensten Demenzkranken, machen Angehörige eine intensive "Einzelerfahrung" durch. Angehörige erleben, den damals gesunden, der sich immer mehr verändert bis zu einem gewissen Grad der Krankheit im Alltag und in nächster Nähe sehr stark. Und du erlebst ab einer gewissen Krankheitsstufe von einem neutraleren Standpunkt aus den Alltag der Betroffenen sehr stark. Beides finde ich ist unheimlich wichtig um ein möglichst gutes Allgemeinbild zu bekommen, um Demenz und alles was dazugehört besser verstehen zu können. Darum hoffe ich auch von dir noch viel lesen zu dürfen und freue mich über deine Beiträge.

Ganz liebe Grüsse an dich und alle anderen hier

Eure Ursula
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BeitragThema: Re: ratlos...
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Von: LillNalle2 Gesendet: 04.03.2005 12:49

Liebe Janine

Es hat mich sehr beruhigt zu lesen das es doch noch geklappt hat und euer Sohn, Valentin doch noch zu seiner Mutter bringen konnte. Auch wen du dir von seiner Mutter alles mögliche unangenehme anhören musstest, was für dich sicher sehr schwer war, glaube ich doch das es gut ist, wen sich gerade Valentin und seine Mutter wieder mal aus nächster Nähe im Alltag erleben werden.....Ich weiss ja wie schwer für dich das ganze drum herum ist und umso schwerer noch, da kaum eine richtige vernünftige Kommunikation zwischen dir, Valentin und seiner Mutter möglich ist. Wo Worte nichts helfen, bleibt zu hoffen, dass das Erleben mal etwas bewirken kann. Leider hat man ja meist nicht nur die Krankheit wo man lernen muss damit umzugehen, sondern eben auch die einen oder anderen Nächsten die einem das Leben zusätzlich noch schwer machen. Das sich aber euer Sohn jetzt so stark gemacht hat, freut mich sehr und das zeigt auch wieder mal, das alles 2 Seiten hat. Eben auch erfreuliches im traurigen. Erfreuliches wo sich nicht zeigen könnte wen eben nicht auch das Traurige wäre, wo man immer wieder einen gemeinsamen Weg finden muss.

Was mich auch noch sehr freut ist, das wir uns bald treffen werden. Entlich mal Zeit zu haben um in aller Ruhe miteinander reden zu können - darauf freue ich mich ganz besonders.

Sei ganz lieb gegrüsst von
deiner Ursula
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BeitragThema: Re: ratlos...
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Von: LillNalle2 Gesendet: 28.11.2005 23:05

Liebe Alechsa

Ich mache mir des öfteren Gedanken wie es dir/euch wohl geht. Hat sich bei deiner Mutter in der Zwischenzeit was verändert, oder ist es immer noch gleich? Steht in der Zwischenzeit schon eine klare Diagnose?

Auch bei dir für deine/eure Situation hätte ich hauffenweise Fragen die mir so durch den Kopf gehen. Möchte dich aber nicht Löchern, sondern würde mich einfach freuen wieder mal was von dir zu hören.

Falls du mal etwas Zeit und Luft bekommst, melde dich doch wieder mal.

Ganz liebe Grüsse
Ursula
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